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Archive for Februar 2020

An dieser Stelle sollte nun eigentlich meine neue Reizwortgeschichte stehen, leider habe ich ein wenig Verspätung und kann erst mittags liefern. Derweil lest dich bitte bei meinen Kolleginnen:

Lores Märchenzauber
Von-Herz-Herz-Geschichten

Danke für euer Verständnis, bis später!

EDIT

Pförtner – Krankenhaus – missmutig – anders – rechnen

Jockel sucht sein Herrchen
Jockel hatte die haarige Stirn in Falten gelegt. Missmutig trottete er die Straße entlang. Er fühlte sich von allen verlassen und es regnete noch dazu. Heftig, wie aus Eimern schüttete es.
„Was bin ich nur für ein armer Hund“, jammerte Jockel. „Keiner hat mich lieb und der einzige, der noch etwas für mich übrighat, liegt im Krankenhaus!“
Mit Blaulicht war der Krankenwagen gekommen. Jockel hatte solche Angst gehabt und die lauten Töne hatten ihm Ohrenschmerzen bereitet. Hinter die Couch war er gekrochen, während die Sanitäter sein Herrchen versorgt hatten.
„Wir müssen Sie mitnehmen, Herr Schulte, es geht nicht anders“, hatte der freundliche Arzt gesagt und dann hatten die Männer Herrchen auf die Trage gelegt.
„Aber, aber …“ hatte Herrchen noch gerufen. „Der Jockel kann nicht allein bleiben!“
„Sollen wir jemanden anrufen?“, hatte man ihn gefragt. „Und wer ist denn der Jockel und vor allem: Wo ist der Jockel?“
Wie Espenlaub hatte Jockel gezittert. Sie hatten ihn nicht gefunden und waren dann einfach mit Herrchen verschwunden. Der war wohl so schlecht zurecht, dass er nichts mehr sagen konnte.
Am Abend war dann Beate gekommen, die Tochter vom Herrchen. Sie hatte ihm zwar gut zugeredet, aber getröstet hatte ihn das nicht. Nicht einmal Hunger hatte er gehabt, er wollte einfach nur sein Herrchen zurückhaben.
„Jockelchen, es geht nicht anders. Ich muss dich ins Tierheim bringen.“
Damit hatte Jockel nicht gerechnet. Ins Tierheim sollte er, das gefiel ihm aber gar nicht, denn von dort war er gekommen und er wollte nicht zurück. Auf keinen Fall wollte er das.
Beate wollte ihm das Halsband anlegen, doch Jockel knurrte so gefährlich wie er konnte. Das beeindruckte Beate aber nicht.
„Nun komm schon, stell dich nicht so an. Vielleicht ist es nur für ein paar Tage!“, versuchte sie ihn zu locken.
„Hallo, ist jemand hier?“, rief eine vertraute Stimme. Es war die Nachbarin, die nach dem Rechten sehen wollte. Sie war es auch gewesen, die den Sanitätern die Tür geöffnet hatte.
„Guten Abend Frau Meier! Ich bin es nur, die Beate!“, antwortete Beate erleichtert, weil sie wohl glaubte, dass Frau Meier ihr bei dem Jockelproblem, also mir, helfen konnte.
Sofort rannte ich in den Flur, um die Nachbarin zu begrüßen. Frau Meier hatte die Tür offenstehen lassen und ich rannte, schnell wie ein Pfeil an ihr vorbei ins Freie.
Die beiden Frauen schrien noch hinter mir her, aber ich wollte einfach nur weg. Weg von Beate und der bösen Drohung, mich ins Tierheim zu bringen und auch weg von Frau Meier, die mich sowieso nicht gut leiden konnte. Das dachte ich jedenfalls.

Ein paar Stunden lief ich also durch die Straßen der Stadt. Ich war auf der Suche nach dem Krankenhaus und hatte keine Ahnung, wo es sich befinden konnte. Mir war kalt, ich hatte Hunger und ich war traurig wie noch nie in meinem Leben.
Dann entdeckte ich einen Krankenwagen, er stand vor einem riesigen Haus, dessen Fenster hell erleuchtet waren. Ob es das Krankenhaus war?
Am Eingang saß ein Mann in einem Glaskasten, der Pförtner. Den hatte ich schon einmal gesehen, als Herrchen mich an ihm vorbei geschmuggelt hatte, um Mama Schulte zu besuchen. Mein Herz machte einen Hüpfer, ich war also richtig hier. Jetzt musste ich nur noch irgendwie in das Gebäude kommen und dort dann mein Herrchen suchen.
Es ist gut, dass ich nicht so groß bin, denn ich konnte mich ungesehen am Pförtnerhaus vorbeischleichen und gelangte in die Empfangshalle. Um diese Zeit war dort nicht viel los, denn es war keine Besuchszeit mehr.
Mit Papa Schulte war ich damals in so einen komischen Kasten gestiegen, der rauf und runter fahren konnte. Das fand ich gar nicht lustig. Papa hatte auf einen Knopf gedrückt, die Tür hatte sich geschlossen und dann gab es einen Ruck. Ich gestehe, dass ich vor Angst in die Ecke gepieselt habe. Papa hat das mit seinem Taschentuch so gut wie möglich aufgewischt und dann sind wir in Mamas Zimmer gegangen. War das eine Freude.
Da – der Kasten, also rein da und dann …
Wie sollte ich den verflixten Knopf drücken und vor allem welchen denn von den vielen?
Ich war erschöpft und setzte mich erstmal in die Ecke. Dort saß ich, als eine Frau im weißen Kittel den Kasten betrat. Sie bemerkte mich erst einmal nicht, drückte auf einen Knopf und dann gab es wieder diesen Ruck. Diesmal pinkelte ich nicht, denn das kannte ich ja schon. Aber ich gab ein kurzes „Wuff“ von mir, um auf mich aufmerksam zu machen.
Die Frau erschrak ein wenig, aber sie blieb ganz ruhig. Sie schaute mich an und ich sage euch: Das waren die schönsten Augen, die ich jemals gesehen habe.
„Was machst du denn hier?“, fragte sie leise. Sie streckte die Hand aus und streichelte vorsichtig meinen Kopf.
„Bist du denn etwa der Jockel, nach dem der Herr Schulte den ganzen Tag gefragt hat?“
An meinem wilden Schwanzgewedel hat sie dann wohl erkannt, dass sie den Nagel auf den Kopf getroffen hat.
„Pst!“, sagte sie. „Wir machen dich nun trocken und dann bringe ich dich zu ihm. Du musst mir aber versprechen, dass du ganz still bist, okay?“
Gesagt, getan. Sie brachte mich in die Personaltoilette, rubbelte mich trocken und versteckte mich dann in einem Wäschekorb. Ganz still verhielt ich mich, wagte kaum zu atmen. Sie fuhr mich mit einem Wagen ins Zimmer, wo mein Herrchen im Bett lag. Er schlief nicht, denn er begrüßte die Schwester mit einem: „Da sind Sie ja wieder!“
„Schauen Sie, wen ich da bringe!“, flüsterte die Schwester und hob das Handtuch an, unter dem ich versteckt war. „Sie müssen nun ganz schnell gesund werden!“, fügte sie noch hinzu.
Herrchen strahlte vor Glück. Und ich? Ich pieselte vor Freude in den Wäschekorb, aber nur ein ganz kleines bisschen.

© Regina Meier zu Verl

Anmerkung der Autorin:
Natürlich dürfen Hunde nicht ins Krankenhaus. Mittlerweile gibt es aber Therapiehunde, die dürfen Altenheime oder Kinderstationen besuchen. Allerdings sind die nicht pudelnass und schmutzig und sie pieseln auch nicht in Aufzüge oder Wäschekörbe, oder doch?

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Hat nicht geklappt

Aber es ist nicht so schlimm, neuer Monat, neuer Versuch.

Um was geht es?

Am Ende letzten Jahres hatte ich den Gedanken, in jedem Monat des neuen Jahres einen Brief an einen Menschen zu schicken, mit dem ich verbunden bin, den ich aber nicht so oft sehe.

Ich liebe ja Briefe, die von Hand geschrieben sind und länger als drei Sätze sind. Briefe, in denen nicht nur steht – wie geht es dir, mir geht es gut.

Im Januar hat es also nicht geklappt und ich wollte mein Vorhaben schon aufgeben. Aber wer sagt denn, dass man so etwas im Januar anfangen muss. Geht auch im Februar. Also habe ich heute meinen ersten Monatsbrief verfasst und werde ihn morgen abschicken. Hoffentlich freut sich der Empfänger. Ich werde berichten.

 

Per Handy gebloggt

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