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Archive for Februar 2017

So bin ich

Ich bin die, die ich immer bin,

was anderes macht keinen Sinn.

Ich mag mich nicht so gern verkleiden,

als ICH mag ich mich lieber leiden.

Bin nicht Elfe im Glitzergewande,

gehör nicht zu einer Cowboybande.

Trag weder Schnurrbart noch Perücke,

mir fehlt kein Schmuck zu meinem Glücke.

Ich bin kein Miesepeter, nein,

ich kann so richtig fröhlich sein.

Ich bin die, die ich immer bin,

was anderes macht keinen Sinn!

© Regina Meier zu Verl

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Luftschlangen gehören dazu

Ein weiches Kissen liegt auf der Fensterbank und die Kaffeemaschine faucht und brodelt. Frau Meyer legt zwei frische Berliner auf einen Teller, dann zieht sich ihre Strickjacke an.
Gleich geht es los. Vielleicht kommen schon die ersten Kinder. Sie schenkt sich eine große Tasse Kaffee ein und öffnet das Fenster, damit sie besser sehen kann. Es ist kalt an diesem Montagmorgen, aber nicht zu kalt. Im letzten Jahr lag sogar Schnee am Rosenmontag, heute wird sie es gut aushalten können an ihrem Fensterplatz.
Sie schaut auf den Schulhof und da kommen auch schon die ersten Kinder. Es sind zwei Cowboys.
„Ach, sind die süß“, denkt Frau Meyer und erinnert sich an Jochen, der auch immer so gern Cowboy-Kostüme getragen hat.
„Was er wohl heute macht? Ob er frei hat?“ Frau Meyer weiß es nicht, denn ihr Sohn wohnt weit weg mit seiner Familie.
„Sicher hat er viel zu tun …“, denkt sie und nimmt einen großen Schluck Kaffee. Das tut gut.
Eine Indianerin betritt den Schulhof und die Cowboys begrüßen sie mit lautem Yippi Yeah Geschrei. Es ist eine der Lehrerinnen, für einen Schüler ist sie viel zu groß. Frau Meyer kann aber nicht erkennen, welche Lehrperson sich im Indianerkostüm versteckt. Dabei kennt sie das Kollegium gut. Schließlich wohnt sie seit vielen Jahren hier und es ist ihre einzige Freude, in den Pausen den Kindern zuzusehen. Da merkt man sich Gesichter und manche Lehrer winken ihr morgens freundlich zu.
Eine Mutter hat eine Prinzessin in einem rosafarbenen Kleidchen an der Hand. Das Kind trägt eine goldene Krone und geht majestätisch über den Schulhof.
Frau Meyer wischt sich eine Träne von der Wange. Sie denkt an ihre Tochter Anja. Das ist ihre Prinzessin.
„Ach, wäre das schön, wenn du jetzt hier wärst, Kind. Ich fühle mich so einsam“, seufzt die alte Dame. Dann beißt sie beherzt in den Berliner und kleckert prompt einen dicken Marmeladenklecks auf die Strickjacke. Berliner gehören einfach dazu am Rosenmontag und Luftschlangen. Wo hat sie denn nur die Luftschlangen wieder hingelegt?
Als Frau Meyer in den Schubladen kramt, schellt es an der Haustür.
„Moment, ich komme!“, ruft sie und eilt in die Diele. Dort drückt sie auf den Türöffner und vernimmt gleich darauf Kinderlachen. Kleine Füße trippeln die Treppe hoch und dann stehen zwei Schlümpfe, ein rosa Schweinchen, ein Bäcker und eine Königin vor ihr.
„Guten Morgen, Mama!“, sagt die Königin und die Schlümpfe und das Schweinchen rufen im Chor „Oma, wir wollen dich überraschen!“
Der Bäcker nimmt Frau Meyer in den Arm und führt sie in die Stube, er drückt sie in ihren Sessel und zieht ein Päckchen Luftschlangen aus seiner Schürzentasche.
„Weil doch Luftschlangen zum Rosenmontag dazu gehören“, sagt er und Frau Meyer wischt sich heimlich noch eine Träne aus den Augen.
Anja ist gekommen, mit der ganzen Familie. Ist das eine Freude.
„Ich freu mich so!“, ruft Frau Meyer und steht auf. Sie geht zum Fenster und ruft auf den Schulhof. „Bis morgen, feiert schön! Ich habe heute keine Zeit, meine Kinder sind da!“

© Regina Meier zu Verl

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Wenn du erstmal … so beginnen viele Sätze im Laufe des Lebens.
Wenn du erstmal – in den Kindergarten kommst,
wenn du erstmal – in die Schule kommst
wenn du erstmal – die Schule beendet hast
wenn du erstmal – den Führerschein hast
wenn du erstmal – Geld verdienst
wenn du erstmal – verheiratet bis
wenn du erstmal – Kinder hast

Dann geht es viele Jahre um die Kinder:

wenn die erstmal – trocken sind, im Kindergarten sind, in der Schule … etc.

Dann wenden wir uns oft wieder uns selbst zu, oder den Enkeln und wieder kommen die berühmten „wenn du“ Sätze.

Einen ganz wichtigen Satz habe ich vergessen:
Wenn du erstmal in Rente bist.
Heute ist es nämlich soweit – mein Mann hat seinen allerletzten Arbeitstag. Wir werden das was kommt nun genießen und keine „Wenn du“ Sätze mehr aufstellen. Ihr wisst schon, die nächsten sind blöd – sehr blöd! Also: erstmal freuen! Punkt

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Andenken, Topflappen, werfen, rosa, berühmt

Das sind die Reizwörter zur nachfolgenden Geschichte, direkt aus dem Leben gegriffen und so oder ähnlich passiert.
Bitte lest auch bei meinen Kolleginnen:

Lore
Martina
Christine
Eva V

Ungeschicklichkeiten

Heidi warf die rosa Topflappen, ein Andenken an ihre Großmutter, auf den Küchenschrank. Verflixt, sie hatte sich trotz dieser nützlichen Teile schon wieder die Hand verbrannt. Sie drehte das kalte Wasser auf und hielt mit schmerzverzerrtem Gesicht ihren rechten Zeigefinger unter den Strahl.

Als nach einer Weile der Schmerz ein wenig nachließ schaltete sie den Backofen aus und betrachtete den Kuchen, den sie gebacken hatte. Köstlich sah er aus und er duftete ebenso köstlich. Gut, dass sie wenigstens ein Holzbrett bereitgestellt hatte, als sie ihn aus dem Ofen geholt hatte. Eine unschöne Brandstelle gab es nämlich schon auf der Küchenarbeitsplatte und die ärgerte sie seitdem.

In der letzten Zeit passierten ihr immer wieder solche Sachen. Das hatte es früher nicht gegeben. Stets hatte sie alle Arbeiten im Haushalt sehr umsichtig erledigt und nur darüber gegrinst, wenn Heinz sagte: „Die meisten Unfälle passieren im Haushalt!“

War das so? Hatte sie bisher nur Glück gehabt, oder ließ ihre Aufmerksamkeit nach? Wurde sie etwa alt?

Quatsch, Heidi hatte vor ein paar Monaten ihren Fünfundsechzigsten gefeiert. Sie war im besten Alter, wie sie gern behauptete. Trotzdem gaben ihr die kleinen Ungeschicklichkeiten zu denken. Vielleicht war es einfach die Routine, sie musste eben etwas vorsichtiger sein, dann würde sich das wieder geben.

Während sie darüber nachdachte, fiel ihr der Sturz im Badezimmer ein. Letzte Woche war sie aus der Dusche gekommen und so unglücklich ausgerutscht, dass seitdem ein dicker blauer Fleck ihren Allerwertesten zierte. Das war nochmal gut ausgegangen, sie hatte sich nichts gebrochen. Heinz hatte sie es wohlweislich verschwiegen, weil sie sich seine Schimpftirade nur zu gut vorstellen konnte.

Außerdem war es auch gar nicht ihre Schuld gewesen, sondern zurückzuführen auf das neue Duschgel mit dem berühmten Namen. Wie hieß das nochmal? Heidi fiel es nicht ein, verflixt, nun auch das noch.

Auf jeden Fall war es so eine neuartige Duschcreme, die man auf die nasse Haut auftrug, am ganzen Körper, einen Moment einwirken ließ und anschließend abspülte. Man brauche sich danach nicht mehr eincremen, sagte die Werbung, die die Beschaffenheit der Haut anschließend mit den schönsten Adjektiven beschrieb und einfach Lust auf so eine Dusche machte. Allerdings war im Anschluss nicht nur die Haut schön cremig, auch die Duschwanne bekam davon etwas mit und war glatt und seidig, besser gesagt: Sie war glitschig. Kein Scherz! Es war so gewesen und „zack“, hatte Heidi den Halt verloren und in ihrer nackten Schönheit im Badezimmer gelegen.

Die Duschcreme hatte sie ihrer Tochter geschenkt. „Für mich ist das nichts, vielleicht gefällt sie dir. Aber vorsichtig, sie macht die Duschwanne glatt!“

Heidi betrachtete die Brandwunde m rechten Zeigefinger. Das würde eine Weile schmerzen. Wie gut, dass sie Brandsalbe im Kühlschrank hatte. Sie trug die Salbe dick auf und klebte ein wasserfestes Pflaster um den Finger. Sie musste ja noch die Küche aufräumen und die Backutensilien spülen.

Heidi seufzte. Irgendwie war ihre Laune im Keller gerade. Als dann noch Heinz die Küche betrat und fragte, was es denn mittags zu essen gäbe, platzte sie.

„Andere Sorgen hast du wohl nicht?“, fragte sie bissig, öffnete den Deckel des Mülleimers und warf die Topflappen hinein.

„Sie haben ein Loch!“, behauptete sie und schob ihren Mann aus dem Raum.

„Und nun lass mich in Ruhe, sonst gibt es nämlich heute Mittag gar nichts!“, schimpfte Heidi. Es tat ihr aber sofort leid, denn Heinz konnte nun wirklich nichts dafür. Also lenkte sie ein und versprach ihm Bratkartoffeln, die würde sie sicher unfallfrei hinbekommen. Das glaubte sie jedenfalls.

© Regina Meier zu Verl 2017

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2016-12-14-06-20-32-1               Vogelgezwitscher

Ein Blaumeisenpaar sitzt auf dem Hortensienbusch vor meinem Fenster. Ich bewege mich kaum, damit ich sie nicht verjage. Sie nehmen mich aber gar nicht wahr, weil sie mit sich selbst beschäftigt sind. Angeregt „reden“ sie miteinander. Ich lausche!
„Am Dienstag ist Valentinstag“, sagt er.
Sie wippt mit dem Köpfchen und schweigt.
„Hast du gehört?“, fragt er nach. „Am Dienstag ist Valentinstag!“
„Ja, das sagtest du bereits!“, antwortet sie.
„Schenkst du mir was?“, will er nun wissen.
„Du hast doch einen Vogel!“, schimpft sie. „Diese blöden erzwungenen Feiertage immer. Du weißt doch, dass ich davon nichts halte!“
„Ja, aber Valentinstag ist doch schön. Da schenken sich die Verliebten etwas. Mir gefällt das!“, behauptet er. „Wenigstens ein Würmchen könntest du mir schenken. Ich habe auch etwas für dich!“
Sie wäre keine Frau, wenn sie jetzt nicht neugierig geworden wäre.
Ich lächle vor mich hin und will nun unbedingt wissen, wie das Gespräch ausgeht. Ich wage kaum zu atmen.
„Was ist es denn?“, will die Meisenfrau nun wissen, aber er gibt keine Auskunft.
„Dann ist es ja keine Überraschung mehr, meine Liebste!“
„Stimmt auch wieder!“, gibt sie zu und putzt verlegen ihr Gefieder.
Sie schweigen und wenn ich nicht plötzlich einen Niesanfall bekommen hätte, dann hätte ich sicher erfahren, um welche Geschenke es sich handelte. So aber habe ich sie verjagt! Schade!

© Regina Meier zu Verl

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Heimweh

2017-02-08-10-30-34-1

Der Johnny sitzt auf seinem Kutter
und denkt an seine Schwiegermutter.
Nicht etwa, weil er sie so mochte,
nein, nur weil sie so herrlich kochte.
Bratkartoffeln, Fischfilet,
Johnny tut der Magen weh,
so lange schon gibt‘s Dosenfraß,
mal Erbspürree, mal Ananas.
Auch ist der Jever-Vorrat leer,
kein einzig’s Pilsken gibt es mehr.
Der Johnny seufzt auf seinem Kutter
und sehnt sich nach der Schwiegermutter.
„Hier gibt es reichlich Fisch und Meer,
doch ich vermiss euch alle sehr!“
schreibt er und meint das wirklich ehrlich,
bekocht zu werden ist so herrlich.

© Regina Meier zu Verl

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Das mit den 10.000 Schritten pro Tag hat noch nicht so gut geklappt. Aber ich habe mich gesteigert und immerhin im Januar 2017 genau 78 Kilometer hinter mich gebracht. Das war mehr, als in vielen Monaten vorher. Im Februar habe ich einen recht guten Start hingelegt und versuche nun, die 78 Kilometer zu toppen (kurzer Monat, oh je).

Dann habe ich in der letzten Woche auf bewusste Ernährung geachtet und dachte mir, dass ich das ganz gut hingekriegt hätte. Denkste! Nicht ein einziges Gramm habe ich abgenommen. Ich möchte aber gern ein paar Kilo verlieren, da ich ein wunderhübsches Kleid zur Hochzeit meines Patenkindes tragen möchte und da müssen mindestens 3 Kilo runter, damit es auch an mir wunderhübsch aussieht. (Das Kleid habe ich im letzten Jahr zur Hochzeit meiner Tochter getragen)

Also mache ich mich jetzt auf zur Hunderunde, damit ich meine Kilometer in diesem Monat aufstocke und dann bleibt es heute bei Obst und Gemüse. Wollen wir doch mal sehen, ob ich das Übel nicht bei der Wurzel packen kann. Ich werde berichten!

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Autorenplauderei 10

Neuer Beitrag in der Schreibwerkstatt:

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Ich bin heute zum Kaffee eingeladen. Meine Freundin hatte Geburtstag und ich bringe ihr statt eines Blumenstraußes lieber Eingemachtes mit. (grüne Froschsocken Gr. 38 selbstgestrickt und Marmelade Himbeer/Mango selbstgekocht). Zumindest die Socken halten viel länger als Blumen, bei der Marmelade bin ich da nicht so sicher! 2017-02-02-12-54-12

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Heute gibt es bei mir keine Reizwortgeschichte, es ist einfach gerade zu viel los hier und ich habe es nicht geschafft, am 15.2. bin ich sicherlich wieder dabei!

Bitte schaut, ob es bei meinen Kolleginnen eine Geschichte gibt:

Lore

Martina

Christine

Eva V

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