Seit Anfang März haben wir uns sehr diszipliniert verhalten, alles mitgemacht, was angesagt war. Mundschutz getragen, die Hände so oft gewaschen, dass die Haut schon gerötet ist, wenige Kontakte von Angesicht zu Angesicht gehabt. Sogar auf die geliebten Enkelkinder haben wir verzichtet (und sie auf uns) – und jetzt? Noch eine Woche Lockdown im Kreis Gütersloh und ganz ehrlich, ich sehe noch kein Ende.
Wir wohnen hier mittendrin im Gebiet, dass die Tönnies-Arbeiter beherbergt. Aus meinem Zimmerfenster schaue ich auf die Hochhäuser, in denen die Menschen seit letzter Woche Samstag „eingesperrt“ sind. Sie werden gut versorgt, es gibt viele freiwillige Helfer, auch die Stadt ist redlich bemüht, alles zu tun, die Quarantäne erträglich zu machen, wir haben einen sehr aktiven Bürgermeister, der sich Tag und Nacht einsetzt und manches bewegt. Trotzdem ist es furchtbar für die Menschen drüben und für uns auch. Anfeindungen für Gütersloher in anderen Kreisen, zerstochene Reifen, verkratzte Lackierungen und Beschimpfungen, schrecklich. Ich selbst habe das noch nicht erlebt, aber ich gehe auch nirgends hin, ab und zu in den Supermarkt, ganz schnell flitze ich da durch, kaufe, was wir brauchen und dann aber schnell wieder nach Hause, Hände waschen, Maske waschen und möglichst erst am Abend die Nachrichten hören oder sehen. Man wird ja sonst verrückt.
Wenn dann noch ein „Promi“ namens P*cher hier auftaucht und sich lustig macht über die Leute, die dort hinterm Zaun ausharren müssen, dann kann einem schonmal die Hutschnur reißen. Wütend hat mich das gemacht, sehr wütend und die Sendungen, in denen dieser Oliver P*cher mitmacht, die werde ich meiden. Ich mochte ihn schon vorher nicht, jetzt ist es mit meiner Toleranz allerdings vorbei. Punkt!
Wie gut, dass meine Malkästen gut gefüllt sind, ich genügend Papier habe und mir ab und zu sogar eine kleine Geschichte einfällt. Das ist nämlich völlig ungefährlich und kostenfrei!
(wenn sich nun jemand fragt, warum ich den P*cher nicht ausgeschrieben habe, kurz zur Erklärung: ich möchte den Mann nicht hier auf meiner Seite haben, er hat hier Hausverbot!)