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Archive for Oktober 2011

Heute habe ich kaum geschlafen, vielleicht eine Stunde. Ich fühle mich wie gerädert. Wie gut, dass ich frei habe und morgen auch noch ein freier Tag winkt. Vielleicht kann ich mich mittags ein wenig hinlegen.
Dabei war kein Vollmond Schuld daran wie in der Geschichte der kleinen Lena, die mir heute morgen wieder einfiel. Ich habe sie gleich mal rausgekramt und in unser Geschichtenblog gestellt. Lena, Luzie und der Vollmond heißt sie und wurde in einer Vollmondnacht vor vielen Jahren geschrieben.

Meine Linde vorm Fenster ist jetzt völlig kahl, das gibt Licht in meinem Zimmer, trotzdem bin ich traurig. Das mag an der traurigen Grundstimmung liegen, bei der es sich nicht um eine Herbstdepression handelt. Akute Ereignisse, über die ich (noch) nicht schreiben möchte, sind der Grund. Aber ich bin ein Stehaufmädchen, ich falle und steh wieder auf, immer!

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Gestern war ja das Konzert von Reinhard Mey, auf das ich mich so gefreut habe. Es war wunderbar und, das sage ich immer, das schönste Konzert von ihm bisher. Dabei habe ich all seine Konzerte so sehr genossen. Immer unter anderen Lebensbedingungen, denn in den vielen Jahren sweit 1972 habe ich mich verändert, er auch, die Texte weniger, denn seine alten Lieder sind nach wie vor gut und hörenswert. Gestern gab es nur ein einziges von den alten Liedern, aber eines, das ich besonders liebe: Herbstgewitter.
(Stimmt gar nicht, in den Zugaben war noch „Gute Nacht Freunde“ zu hören.)

Die meisten anderen Titel hatte ich schon gehört, aber ich kannte sie noch nicht so gut. Dann gab es noch ganz neue Lieder und es war keines dabei, das mir nicht gefallen hätte.

In der Stadthalle in Bielefeld habe ich ihn schon oft gehört, aber auch an anderen Orten hier in der Region. Immer steht er da mit seiner schwarzen Jeans, einem schwarzen Hemd und seiner Gitarre, ganz allein auf der Bühne und singt – ohne einen einzigen Patzer, seine langen Chansons, deren Texte einerseits unter die Haut gehen, aber auch immer mal wieder einen Lacher herausfordern und das lässt die Konzerte lebhaft werden. Das Publikum ist mit vollem Herzen dabei. Viele hat man schon oft gesehen, aber es kommen immer wieder neue dazu – auch ganz junge Menschen. Das freut mich besonders.

Stehende Ovationen am Schluss, Zugaben von seiner Seite. Eine wahre Leistung, so ein Konzert zu halten, fast drei Stunden volle Konzentration, voller Einsatz der Stimme und das Einbeziehen des Publikums, was wieder gelang.

Ich war einige Male zu Tränen gerührt, manchmal kullerten sie auch ungehemmt unter der Brille weg – ist doch egal, ich schminke mich nicht vor Reinhard Mey Konzerten, weil ich weiß, dass ich heule. Und anschließend fühle ich mich so gut verstanden, denn er singt, was ich denke und trifft meinen Nerv genau.

Ein Highlight am Schluss:
„Ich fühle mich mit Bielefeld verbunden, zum einen, weil ich so gern „Mändelchen“Pudding gegessen habe (Dr. Oetker), zum zweiten, weil hier ein guter Freund zu Hause ist, der auch heute hier im Publikum sitzt und leider erkältet ist, sonst hätte ich ihn auf die Bühne gebeten, es ist Hannes Wader und zum dritten Bethel, diese großartige Einrichtung, die so viel Gutes tut. Deshalb bleibt meine Gage des heutigen Abends hier in Bielefeld und ist für Bethel bestimmt!“
(ziemlich frei zitiert von Frau Klatschmnohnrot, aber sinngemäß richtig).

Es war ein toller Abend, einer, den ich nicht vergessen werde. Danke, Reinhard Mey.

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Heute bin ich schon um 4.30 Uhr aufgestanden, da ich meine Tochter von A nach B fahren musste/wollte. War auch nicht schlimm, denn vorher habe ich kaum geschlafen und da bin ich dann nach meiner Rückkehr auch gleich aufgeblieben und habe eine Geschichte geschrieben, mit der ich gestern eingeschlafen bin. Es ist eine kurze Geschichte, weil ich ja auch nur kurz geschlafen habe. 🙂 Ein einsamer Kastanienmann verliert den Kopf.
Wer sie lesen möchte findet sie HIER.

Das Wetter ist superschön, die Sonne taucht alle bunten Bäume in ein wunderbares Licht, deshalb verschwinde ich hier jetzt wieder und gehe raus.
Allen ein wunderbares Wochenende!

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Kreislauf

„Seitdem ich nicht mehr im Kreis laufe, geht es meinem Kreislauf viel besser!“ Das habe ich so ähnlich mal in einem Gedicht geschrieben, das ich gerade nicht zur Hand habe.
Der Satz kam mir gerade wieder mal in den Sinn, denn ich renne mal wieder im Kreis. Anstatt auszubrechen, bleibe ich brav (oder blöd) im Trott und laufe weiter im Kreis. Es kommt nichts dabei heraus – außer Kreislaufbeschwerden und die habe ich, nicht nur sprichwörtlich sondern heftig. So heftig, dass ich wohl besser morgen, an meinem freien Donnerstag einen Arzt aufsuchen sollte.

Als ich aufstand heute, ging es mir noch gut und das Wetter ist ja auch nicht schlecht. Der Sonnenschein lässt die Herbstfarben so richtig schön leuchten und in der Mittagspause werde ich mal eine halbe Stunde in den nahe gelegenen Wald eintauchen. Und ich werde den geraden Weg nehmen, keinen Kreisverkehr, mir ist schon ganz schwindelig.

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Der Name, den ich gesucht hatte neulich, ist wiedergefunden. Diesmal klappte es nicht durch traumgooglen, ich las die Zeitung und fand einen ähnlichen Namen. Da machte es „klick“ und er war wieder da. Ich habe ihn jetzt aufgeschrieben, damit mir das (zumindest mit DEM Namen) nicht wieder passiert.
Ansonsten bin ich gerade im Leben verstrickt, entwirre hier, entwirre da und stricke dann wieder ein paar Maschen (Stunden) weiter.
Der Herbst ist nun richtig eingezogen, ich habe die dickere Jacke bereits wieder rausgeholt und versuche, mich so oft wie möglich draußen aufzuhalten. Die Luft tut mir gut und die Farben berauschen mich sogar ein wenig. Ich bin noch immer nicht wieder ganz gesund. Immer wenn ich denke „Heute gehts wieder“, dann kommt irgend ein neues Zipperlein und deshalb bin ich hier auch gerade so still.
Am nächsten Montag habe ich was Schönes vor, ich gehe in das Reinhard Mey Konzert in Bielefeld (ich geh immer hin, wenn er hier irgendwo in der Nähe ist, seit 1972 schon). Darauf freue ich mich schon sehr.

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Lena
1. Juli 1970
Lena schaute sich noch einmal in ihrem Zimmer um. Ihr Blick streifte all die vertrauten Gegenstände, das gefüllte Bücherregal, den Schreibtisch.
Sie schloss die Augen. Sie wollte das alles nicht mehr sehen.
„Alles Lug und Trug!“, dachte sie, schulterte ihren Rucksack und verließ entschlossen den Raum. Leise schlich sie die Treppe hinunter. Im Haus war es totenstill.
Nachdem sie die Haustür vorsichtig hinter sich ins Schloss gezogen hatte, holte sie ihr Fahrrad aus dem Schuppen, schob es auf die Straße und fuhr los. Ihr Herz klopfte vor Aufregung und Angst.
Ihr Ziel war das alte Kloster, das am anderen Ende der Stadt lag. Sie war schon oft dort gewesen, immer dann, wenn sie sich zu Hause nicht verstanden gefühlt hatte. Die Schwestern hatten sie stets freundlich aufgenommen. Das war immer nur für ein paar Stunden gewesen, danach war sie nach Hause zurückgekehrt. Nach Hause! Jetzt hatte Lena kein Zuhause mehr.
Dabei hätte sie gerade jetzt Grund genug dafür gehabt, glücklich zu sein. Die Schulzeit war beendet, das Abitur mit Auszeichnung bestanden. Das Leben lag vor ihr, alle Türen standen offen.
„Du hast ein Recht darauf, zu erfahren, wo deine Wurzeln sind!“, hatte Mutter gesagt, als sie am Tag nach der Abiturfeier gemeinsam im Wohnzimmer gesessen hatten. Lena hatte sie bestürzt angesehen.
„Meine Wurzeln?“
„Ja, liebe Lena! Es fällt mir nicht leicht, es dir zu sagen. Gerne hätte ich es mit ins Grab genommen, aber ich darf es nicht. Du bist jetzt erwachsen und du sollst wissen, dass du immer meine Tochter sein wirst.“
Lena ahnte Furchtbares. Schließlich hatte sie genug gelesen, kannte Dialoge, die so oder ähnlich eröffnet wurden. Ihr wurde übel, jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht.
„Nun mach es nicht so spannend. Wo wurde ich ausgesetzt und warum habt ihr mich aufgenommen.“, hatte sie zu scherzen versucht, obwohl ihr nicht danach war, Witze zu machen.
„Nein, nein! Niemand hat dich ausgesetzt, aber eines stimmt, Lena, ich bin nicht deine leibliche Mutter!“
„Nicht meine …“, hatte Lena gestammelt und als Petra sie in den Arm nehmen wollte, hatte sie sich gesperrt.
„Ich werde immer deine Mama bleiben, ich … ich habe dich nur nicht geboren.“
„Und Papa? Was ist mit Papa?“
Petra war in Tränen ausgebrochen, als sie sich wieder ein wenig gefasst hatte, erzählte sie mit leiser monotoner Stimme. Die Geschichte klang unwirklich, wie auswendig gelernt.
„Er wollte nie Kinder. Als bei mir der Wunsch nach einem Kind immer größer wurde, hat er sich von mir zurückgezogen. Er hatte monatelang eine Freundin. Tagelang kam er nicht nach Hause, doch irgendwann hat er sie verlassen. Er liebe nur mich, hat er gesagt und ich habe ihm verziehen.“
„Ist er mein Vater?“
„Ja, Lena. Er ist dein Vater. Sibylle, seine Freundin, eröffnete ihm eines Tages, dass sie schwanger sei. Sie wollte deinen Vater nicht zurückhaben und sie wollte auch kein Kind. Sie schlug uns vor, dich nach der Geburt zu uns zu nehmen. Ich wusste zuerst nicht, was ich davon halten sollte, aber dann freundete ich mich mit dem Gedanken an. Kurz vor deiner Geburt wusste ich dann ganz sicher, dass ich dich haben wollte. Für mich warst du immer wie mein eigenes Kind.“
„Ihr habt um mich gehandelt, möglicherweise sogar Verträge abgeschlossen? Was bin ich, ein Möbelstück, das man verrücken kann, wohin es gerade passt?“, hatte Lena Petra angeschrien.
„Nein, so darfst du es nicht sehen. Bitte Lena, sei vernünftig …“
„Vernünftig? Ich fasse es nicht, das ist ja wohl das Heftigste, was mir bisher zu Ohren gekommen ist. Ihr habt mich betrogen, benutzt. Ich hasse euch!“
Das alles war vorgestern gewesen. Lena hatte stundenlang geweint, sie konnte nicht verstehen, was ihre Eltern da mit ihr getrieben hatten. Auch ihr Vater hatte sie nicht beruhigen können. Der schon gar nicht.
Sie wollte nur noch weg, vielleicht sollte sie ihre richtige Mutter aufsuchen. Ja, sie musste ihr ins Gesicht sehen und wenn es nur ein einziges Mal wäre. Am liebsten wäre sie gar nicht geboren.
Lena dachte, während sie durch die Nacht radelte fieberhaft nach. Dabei weinte sie immer wieder. Nach etwa einer Stunde erreichte sie das Kloster. Erschöpft setzte sie sich auf die Bank am Haupteingang. Sie musste sich zuerst sammeln und ihr Gesicht erfrischen. Aus ihrem Rucksack holte sie eine Mineralwasserflasche und ein Taschentuch, sie wusch ihr Gesicht und trank einen kräftigen Schluck.
„Sollen sie sich doch Sorgen machen, mir ist schon alles egal!“, dachte sie. Dann fiel ihr ein, dass sie ihre Eltern nicht einmal nach Sibylles Nachnamen gefragt hatte. Sie wusste auch nicht, ob Sibylle noch in der Stadt war oder von hier weggegangen war. Sie wusste nur, dass sie diese Frau hasste und ihren Vater auch, den sowieso. Und was war mit Petra? Konnte sie Petra hassen? Nein, natürlich nicht. Vater hatte sie im Stich gelassen, ein Kind mit einer anderen Frau gezeugt und Petra hatte es sogar noch zu sich genommen. Und als es darum ging, ihr, Lena die Wahrheit zu sagen, da hatte Vater sie auch im Stich gelassen. Selbst das musste Petra für ihn erledigen. Nein, sie hasste Petra nicht, sie liebte sie.
Lena blieb auf der Bank vor dem Kloster sitzen. Warum sollte sie die Ordensschwestern mitten in der Nacht herausklingeln? Die Luft war mild und mit jedem Schluck Wasser ging es ihr ein wenig besser.
Sie ging in die Klosterkapelle, nahm eine Kerze, warf ein Fünzig-Pfennig-Stück in den kleinen Holzkasten und zündete dann die Kerze an. Während sie in die Flamme starrte, fiel ihr ein, was sie tun musste. Aber vorher wollte sie Sibylle kennen lernen, ihr einmal ins Gesicht sehen. Eine einzige Frage würde sie ihr stellen: Warum?
Lena stieg auf ihr Fahrrad und radelte nach Hause zurück. Es war herrlich, den Sonnenaufgang zu erleben, die Vögel sangen und der Zeitungsbote war auch schon unterwegs.
„Guten Morgen, junge Frau!“, flötete er fröhlich. Lena grüßte freundlich zurück. Als sie in ihre Straße einbog sah sie Petra, die noch im Morgenmantel die Tageszeitung aus dem Briefkasten holte.
„Guten Morgen, Lena. Wo kommst du denn um diese Zeit schon her?“
„Hallo, Mama. Ich habe etwas gesucht und ich habe es gefunden.“ Lena stellte das Fahrrad zur Seite und umarmte ihre Mutter.

40 Jahre später, 1. Juli 2010

Lena saß in ihrem kärglich eingerichteten Zimmer. Vor ihr auf dem Schreibtisch lag ein Blatt blütenweißen Papiers und der alte Federhalter, den Sybille ihr einmal geschenkt hatte. Im Kerzenständer, den Lena, die jetzt Schwester Bernadette hieß, einmal in der Töpferwerkstatt des Klosters gefertigt hatte, brannte eine Kerze. Lena sah versonnen in das flackernde Licht. Sie dachte an ihre Mutter und daran, wie sich ihr Leben verändert hatte, nachdem sie erfahren hatte, dass Petra nicht ihre leibliche Mutter war.
„Nichts im Leben ist Zufall, alles hat seine Bestimmung.“, dachte Lena.
An jenem Tage vor vierzig Jahren hatte sie geglaubt, kein Zuhause mehr zu haben. Doch genau an diesem Tag hatte sie ihre Heimat und ihren Frieden gefunden. Sie hatte ihre leibliche Mutter aufgesucht. Kein Wort des Vorwurfs war über Lenas Lippen gekommen. Sie hatte Sybille reden lassen und auch, wenn sie nicht verstanden hatte, warum eine Mutter ihr leibliches Kind weggeben kann, hatte sie doch Zuneigung für diese Frau empfunden. Sie hatte ihren Frieden gefunden und schon ein paar Tage später war sie ins Kloster gegangen. Hier war sie daheim.
Sie war jetzt achtundfünfzig und blickte zurück auf eine Zeit, die voller Erlebnisse und Arbeit gewesen war. Nicht immer war es leicht gewesen und doch hatte Lena nicht einen Tag daran gezweifelt, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Sie hatte eine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert und liebte ihren Beruf. In vielen Krisengebieten der Erde hatte man sie eingesetzt. Großes Elend hatte sie gesehen, aber auch viel Freude erfahren und Dankbarkeit.
Jeden Abend schrieb sie ihre Erlebnisse in ein dickes Buch. Sie wusste nicht, ob es je jemand lesen würde, aber es war ja ein Stück Zeitgeschichte, die sie da festhielt.
„Ich werde es einmal der Mutter Oberin zeigen.“, dachte sie. Dem Kloster war ein kleiner Verlag angeschlossen. Vielleicht wäre es ja eine gute Idee, diese Erlebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
„Ja, so werde ich es machen!“, sagte sich Lena und biss genussvoll in den Apfel, den sie sich für diesen Abend aufbewahrt hatte. Dann schrieb sie auf das noch unberührte Papier:
Liebe Mutter!
Wieder einmal schreiben wir den 1. Juli …

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gerade kam mir ein Traum der letzten Woche wieder in den Sinn, den ich hier mal schnell aufschreiben möchte, bevor ich ihn vergesse.
Genau darum ging es auch in dem Traum, ums Vergessen. Ich stelle fest, dass ich seit einiger Zeit häufig Namen vergesse. Das kenne ich von mir gar nicht und es beschäftigt mich sehr. Manchmal denke ich so lange nach, bis es mir endlich eingefallen ist, wie die Person heißt, an die ich gerade dachte. Ein anderes Mal geht es soweit, dass ich irgend jemanden anrufen muss, weil es mir keine Ruhe lässt. Es gibt ja meist einen, der einen kennt, der das Gewünschte dann weiß. 🙂
Diese Begebenheiten haben dann wohl folgenden Traum ausgelöst, über den ich wirklich herzlich lachen konnte, denn da hat im Traum mal einmal etwas funktioniert, was ich für unmöglich gehalten hatte.

Also: Ich war in meinem Wohnzimmer und las. Plötzlich kam mir der Altbundeskanzler Schröder in den Sinn. Ich habe ihn mal getroffen auf einer Veranstaltung, bei der ich musiziert habe. Ich dachte über die Veranstaltung nach und erinnerte mich, dass er mir die Hand geschüttelt hat. Ich war sehr stolz und noch stolzer, dass er meine Bandkollegen und mich beim Vornamen nannte und DU sagte. (Das war wirlich so).
So, jetzt kommt’s – ich wollte ihn ebenfalls ansprechen und sein Vorname fiel mir nicht ein. Ich schwitzte Blut und Wasser und ratterte innerlich die ganze Palette männlicher Vornamen durch, die ich so kenne. Der richtige Name war nicht dabei. Peinlich, Regina, sehr peinlich, dachte ich.
Dann kam die rettende Idee. Googlen – das hätte mir früher einfallen können. Ich googlete also (im Traum alles) und gab ein Altbundeskanzler Schröder, gleich der erste Eintrag brachte den gewünschten Erfolg. Er heißt Gerhard.

Dann wurde ich wach! Ist das nicht prima? Wenn ich mal was vergesse, dann schlafe ich einfach und google im Schlaf. Das Problem ist nur: Wie stelle ich es an, wenn ich den Namen der Tochter eines meiner Schützlinge vergessen habe, die auch keine weiteren Bekannten hat, die ich fragen könnte. Ich möchte sie nämlich anrufen und kann mich einfach nicht an den Nachnamen erinnern. Es wird mir nichts anderes übrig bleiben, als da mal hinzufahren und auf die Türklingel zu schauen … aber das ist auch peinlich.
Ich geh dann mal ins Bett und google: Name von Tochter, die ungefähr Richtung G. linke Straße nach Stadtring wohnt, dunkelblond und sehr sympatisch – mal sehen, was die Suchmaschine mir in den Traum blubbert.

Ich werde berichten, wenn das Problem gelöst ist.

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Endlich – es war eine anstrengende Woche, wenn auch kurz, dafür umso stressiger und auch mit vielen verschiedenen Gefühlen durchzogen. Leider waren kaum gute Gefühle dabei, hauptsächlich Wut und Enttäuschung kamen vor, ein wenig Resignation, Traurigkeit und dann wieder die Hoffnung, dass irgendwann schon alles wieder besser werden wird.

Gern würde ich etwas Fröhliches schreiben, aber das klappt nicht immer. Ich kann gerade nicht in meine Schreibwelt abtauchen und so versuche ich es mit dem Lesen. Das gelingt besser. Gestern habe ich in meinen Tagebüchern geblättert und mir die guten Jahre rausgesucht. Meine Güte, was konnte ich übersprudelnd erzählen, viele Seiten waren gefüllt mit begeisterten Erzählungen von Unternehmungen, die wir mit den Kindern gemacht haben. Jedes kleine Erlebnis wuchs zu einem Abenteuer, wenn ich es aufgeschrieben habe. Wie gut, dass ich das alles noch einmal nachlesen kann und mir dadurch die Erinnerung lebendig halte.

Früher hatte ich auch viel Arbeit, irgendwie habe ich das aber besser weggesteckt und es blieb immer noch Zeit für Hobbys, die momentan auf der Strecke bleiben. Ich habe immer so gern gemalt und jetzt habe ich monatelang nichts mehr auf Papier gebracht. Ab und zu eine kleine Zeichnung fürs Enkelkind, eine Geschichte mit Bildchen, auch fürs Enkelkind und Tagebucheinträge, die leider immer seltener werden. Soll ich denn jeden Tag schreiben, dass ich viel gearbeitet habe und dass ich mich aufgeregt habe über Ungerechtigkeiten, dass ich mir ständig irgendwelche Sorgen mache. Das ist mit der Zeit ermüdend und es langweilt mich selbst.

Ich weiß, dass es anderen auch so geht und heute denke ich mal an all die, denen es nicht gut geht und ich wünsche mir für alle, dass es aufwärts geht und dass immer einer da ist, der sie auffängt, so wie auch ich immer wieder aufgefangen und gehalten werde, wenn die Welt mal grad wieder über mir zusammenbricht.

„Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her …“

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