Endlich – es war eine anstrengende Woche, wenn auch kurz, dafür umso stressiger und auch mit vielen verschiedenen Gefühlen durchzogen. Leider waren kaum gute Gefühle dabei, hauptsächlich Wut und Enttäuschung kamen vor, ein wenig Resignation, Traurigkeit und dann wieder die Hoffnung, dass irgendwann schon alles wieder besser werden wird.
Gern würde ich etwas Fröhliches schreiben, aber das klappt nicht immer. Ich kann gerade nicht in meine Schreibwelt abtauchen und so versuche ich es mit dem Lesen. Das gelingt besser. Gestern habe ich in meinen Tagebüchern geblättert und mir die guten Jahre rausgesucht. Meine Güte, was konnte ich übersprudelnd erzählen, viele Seiten waren gefüllt mit begeisterten Erzählungen von Unternehmungen, die wir mit den Kindern gemacht haben. Jedes kleine Erlebnis wuchs zu einem Abenteuer, wenn ich es aufgeschrieben habe. Wie gut, dass ich das alles noch einmal nachlesen kann und mir dadurch die Erinnerung lebendig halte.
Früher hatte ich auch viel Arbeit, irgendwie habe ich das aber besser weggesteckt und es blieb immer noch Zeit für Hobbys, die momentan auf der Strecke bleiben. Ich habe immer so gern gemalt und jetzt habe ich monatelang nichts mehr auf Papier gebracht. Ab und zu eine kleine Zeichnung fürs Enkelkind, eine Geschichte mit Bildchen, auch fürs Enkelkind und Tagebucheinträge, die leider immer seltener werden. Soll ich denn jeden Tag schreiben, dass ich viel gearbeitet habe und dass ich mich aufgeregt habe über Ungerechtigkeiten, dass ich mir ständig irgendwelche Sorgen mache. Das ist mit der Zeit ermüdend und es langweilt mich selbst.
Ich weiß, dass es anderen auch so geht und heute denke ich mal an all die, denen es nicht gut geht und ich wünsche mir für alle, dass es aufwärts geht und dass immer einer da ist, der sie auffängt, so wie auch ich immer wieder aufgefangen und gehalten werde, wenn die Welt mal grad wieder über mir zusammenbricht.
„Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her …“
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