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Posts Tagged ‘Sommergeschichte’

Sumsinella und Muck, der Mückenmann (12)

Auf dem Teich hat die Seerose ihre großen Blätter und eine wunderschöne Blüte ausgebreitet. Eine Libelle schwebt mit hauchfeinen Flügeln über dem Wasser. Sie schimmert im Sonnenlicht. Doch halt, das ist gar keine Libelle. Schau genau hin. Es ist Sumsinella, die Elfe, die einen Landeplatz sucht. Leichtfüßig schwebt sie auf ein großes Blatt und schaut sich suchend um.
„Vater Quak!“, ruft sie. „Bist du nicht zu Hause?“
Wenn eine Elfe ruft, dann ist das etwa so, als flüstere der leichte Sommerwind mit dir. So zart ist ihre Stimme und Vater Quak, der mal wieder völlig müde ist und seinen Mittagsschlaf hält, hört nichts, gar nichts. Er hat sich im Schilf verkrochen, damit ihn niemand stören kann.
„Schade“, denkt Sumsinella und schaut sich weiter um. Irgendwer wird doch zu Hause sein. Sie setzt sich und singt ein Lied. Das Singen ist ihre Lieblingsbeschäftigung und sie kann es auch wirklich wunderbar. Es dauert gar nicht lange, da gesellt sich der erste Gartenbewohner zu ihr, ganz leise setzt er sich neben Sumsinella und lauscht dem Gesang.
Es ist Muck, der Mückenmann. Er ist so verzaubert von der Melodie, dass er leise mitbrummt. Sumsinella lässt ihn gewähren und lächelt ihn an. Als das Lied zu Ende ist begrüßt sie ihn:
„Hallo Muck, aber nicht, dass du mich gleich stichst!“
„Mach ich nicht, kleine Elfe. Du weißt doch, dass nur unsere Weibchen stechen, oder weißt du das etwas nicht?“
Sumsinella schüttelt den Kopf. Das hat sie noch nicht gehört.
„Gut zu wissen“, freut sie sich und erkundigt sich dann nach der Familie.
„Alles gut soweit, wir wollen heute Abend noch tanzen. Es ist gerade das richtige Wetter dafür. Könntest du vielleicht dazu singen? Dann macht es noch mehr Freude.“
Sumsinella ist einverstanden.
„Aber nur, wenn du ein Rätsel lösen kannst, pass auf: Sag mir ein Wort in dem drei U vorkommen.“
Muck schaut die Elfe entsetzt an.
„Wie soll ich das denn wissen? Ich kann ja nicht einmal schreiben!“
Sumsinella lacht.
„Dann solltest du es lernen, es ist immer gut, wenn man schreiben und lesen kann.“
„Als Mücke braucht man das nicht, sag mir womit ich einen Stift halten sollte!“
„Entschuldige, Muck, daran hatte ich gar nicht gedacht. Dann verrate ich dir das Wort und du sagst mir dann, was das ist, in Ordnung?“
„Leg schon los!“
Sumsinella will gerade das gesuchte Wort sagen, da unterbricht Muck sie.
„Warte noch, mir ist was eingefallen: Uhukuchen … sind da drei U drin?“ Sumsinella kichert.
„Schon, aber das gibt es doch nicht, Uhukuchen. Was dir nur immer einfällt. Hast du noch eine Idee?“ Man muss also gar nicht lesen und schreiben können, nur hören und hinhören. Auf diese Weise kann man auch entdecken, wie viele Laute in einem Wort vorkommen, denkt Sumsinella und freut sich, dass der Mückenmann mitdenkt.
„Ja, ich habe noch eine Idee: Wunderwurzelmus!“
„Was soll das sein? Drei U sind aber drin, da hast du Recht!“ Der Mückenmann freut sich.
„Na, ist doch klar, Mus von der Wunderwurzel, sage ich doch! Gilt das?“
Sumsinella ist einverstanden. „Gut, wir lassen es gelten, obwohl ich ein anderes Wort gemeint habe. Soll ich es sagen?“
„Bitte!“
„Kuckucksspucke – da kommen drei U drin vor und drei C und vier K, ist das nicht ein tolles Wort?“
„Ja, ein Superwort, aber – was ist Kuckucksspucke? Ich habe das noch nie gehört!“
„Eigentlich“, antwortet Sunsinella, „eigentlich gibt es keine Kuckucksspucke, aber im Mai, wenn auch der Kuckuck anfängt zu rufen, dann bilden die Schaumzikaden ihre Nester an den Wiesenblumen und das sieht so aus, als sei es Spucke. Deshalb sagt man Kuckucksspucke dazu.“
„Das sind doch Insekten, wie ich, oder? Ich sollte mich mehr um meine Verwandten kümmern“, sagt Muck und dann lacht er so laut, wie eben eine Mücke laut lachen kann.
„Ich hab noch was! Muck, Muck, Muck …“
„Und was soll das sein?“, fragt Sumsinella erstaunt.
„Das sagt meine Frau immer, wenn ich zu spät nach Hause komme und deshalb sause ich jetzt mal los. Machs gut, Sumsinella, bis heute Abend!“
© Regina Meier zu Verl

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Die kleine Elfe Sumsinella und die Baumschaukel

Am dicksten Ast der Kastanie hatten die Menschen eine Schaukel aufgehängt. Die Seile waren lang, so dass die kleine Anna beinahe bis zum Himmel damit fliegen konnte. Sumsinella wünschte sich auch so eine Himmelsschaukel.
„Setz dich doch einfach auf meinen Schoß, dann nehme ich dich mit!“, hatte Anna vorgeschlagen und nur zu gern war Sumsinella dieser Aufforderung gefolgt.
„Hui, ist das herrlich!“, schwärmte sie. Anna nahm immer mehr Schwung. Höher und immer höher flogen die Beiden.
„Halt dich aber gut fest, Sumsinella!“, rief Anna und da war es auch schon passiert. Sumsinella konnte sich nicht halten und flog in hohem Bogen in die Luft. Das alles ging so schnell, dass sie ihre Flügel vergaß und immer tiefer purzelte. Sie landete aber nicht auf der Erde, sondern wurde aufgefangen von einem Spinnennetz, das Thea Spinne erst in der letzten Nacht fertig gestellt hatte. Thea selbst war gar nicht zu Hause. Vielleicht hatte sie sich auch nur versteckt und wartete auf Beute.
Richtig, da kam sie auch schon angekrabbelt und staunte nicht schlecht über ihren Fang.
„Ach, liebe Thea, hoffentlich habe ich dein schönes Netz nicht kaputt gemacht!“, rief Sumsinella.
„Das ist Nebensache. Hauptsache ist, dass dir nichts passiert ist, Kleine!“ Thea war gut gelaunt und schimpfte kein bisschen. Sie war satt und zufrieden und freute sich, dass sie der Elfe helfen konnte. Hilfe brauchte Sumsinella auch jetzt noch, denn die Spinnennetzfäden klebten und hielten sie gefangen.
„Da bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als dich mit Kraft herauszuziehen“, stellte Thea fest. „Anschließen musst du dann wohl ein Bad nehmen, die Seidenfäden sind hartnäckig!“
Mittlerweile hatte Anna die Schaukel angehalten und suchte ihre kleine Freundin. Als sie die zappelnde Sumsinella im Spinnennetz entdeckte, zupfte und zog sie behutsam so lange, bis Sumsinella frei war.
„Das Netz ist allerdings zerstört!“, stellte sie fest.
„Macht nichts, ich webe ein neues, habe sowieso gerade nichts zu tun“, sagte Thea großzügig und machte sich gleich an die Arbeit.
Vom Schaukeln hatten Anna und Sumsinella auch erst einmal genug. Sie legten sich in Gras und erholten sich von dem Schrecken.
„Weißt du was, Anna?“, fragte Sumsinella.
„Was denn?“ Anna zupfte noch einen Spinnfaden von Sumsinellas Kleid.
„Ich brauche gar keine Schaukel mehr, dieses Erlebnis hat mir gereicht!“
„Kann ich gut verstehen, ich werde auch noch etwas vorsichtiger sein, denn wenn ich mal aus der Schaukel fliege, dann fängt mich kein Netz auf.“
Später holte Anna die Badewanne aus ihrer Puppenstube. Sumsinella nahm ein Bad und hatten einen Elfenspaß an der tollen Wanne. Vorsichtig hüllte Anna die Freundin in ein Taschentuch ein und den Rest übernahm Mutter Sonne.

© Regina Meier zu Verl

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Die Elfe Sumsinella und das kranke Mädchen (10)

Das Licht des Mondes, das sich im See spiegelte, wurde zu Silberpünktchen, die auf dem Wasser schaukelten. Sumsinella betrachtete dieses Schauspiel und konnte sich nicht satt sehen.
„Eigentlich ist es gar nicht schlimm, dass ich nicht schlafen kann“, erzählte sie Ortrud, der Grille, die es sich neben ihr gemütlich gemacht hatte.
„Warum kannst du denn nicht schlafen?“, fragte Ortrud interessiert.
„Ich mache mir Sorgen“, antwortete Sumsinella.
„Weißt du, ich muss immer darüber nachdenken, dass es der kleinen Anna drüben im Haus nicht gut gehen könnte. Ich habe sie lange nicht im Garten gesehen und immer wenn ihre Mutter nach draußen kommt, dann schaut sie traurig aus.“
„So, so!“, sagte Ortrud und dann noch einmal: „So, so!“
„Wenn ich doch nur wüsste, was mit ihr los ist.“
„Ja, ja!“, seufzte die Grille und strich über ihre langen Fühler.
Sumsinella sprang auf und funkelte Ortrud böse an.
„Hast du nicht mehr zu sagen als immer nur ‚So, so’ oder ‚Ja, ja’? Ich dachte, dass du meine Freundin bist.“
Ortrud schwieg, Sumsinella schwieg auch.
Eine dicke Wolke hatte sich vor den Mond geschoben, die Lichtfunken waren verschwunden und kühler war es auch geworden. Sumsinella gähnte.
„Ich werde dann mal mein Bettchen aufsuchen. Tut mir Leid, dass ich dich so beschimpft habe!“ Sie reichte Ortrud die Hand.
„Schon gut, schon gut!“, sagte Ortrud und dann fügte sie hinzu: „Ich habe eine Idee!“
Sofort war Sumsinella wieder hellwach.
„Sag schon, was für eine Idee ist es denn?“, drängte sie die Freundin.
„Du solltest mal ins Haus fliegen, irgendwo ist doch sicher ein Fenster offen und du kannst hinein schlüpfen. Frag die kleine Anna, was mit ihr los ist.“
„Das kann ich doch nicht machen. Sie würde Angst bekommen und außerdem versteht sie mich doch gar nicht.“
„Dummchen!“, schimpfte Ortrud. „Sie ist doch ein Kind, oder?“
„Ja, aber …“
„Kinder verstehen die Sprache der Elfen, oder nicht?“
Sumsinellas Augen leuchteten. Dass sie daran gar nicht gedacht hatte!
„Ich versuche es sofort“, rief sie und schon flog sie auf das Haus zu, um nach einem geöffneten Fenster Ausschau zu halten. Sie wusste, wo Annas Zimmer war und hatte Glück, das Oberlicht des Fensters war geöffnet und Sumsinella konnte ungehindert ins Zimmer gelangen.
Anna lag in ihrem Bett und schlief. Ihre Wangen waren gerötet. Immer wieder drehte sie den Kopf hin und her. Sie stöhnte im Schlaf und plötzlich rief sie nach ihrer Mutter.
Sumsinella erschrak. Hoffentlich entdeckte die Mutter sie nicht, wenn sie gleich das Licht anknipsen würde. Auf der Fensterbank standen einige Spielzeuge, darunter auch kleine Blumenelfen aus Porzellan. Sumsinella stellte sich zu ihnen.
Schon wurde es hell im Zimmer. Die Eltern hatten den Raum betreten. Annas Mutter legte die Hand auf die Stirn der Tochter.
„Sie hat wieder Fieber!“, sagte sie. Der Vater nickte.
„Ich werde ihr Wadenwickel machen, bleib du solange bei ihr. Ich hole kaltes Wasser und Wickel.“
Der Vater setzte sich auf die Bettkante und nahm Annas Hand.
„Schätzchen, du musst gesund werden, hörst du. Wir brauchen dich doch!“, sagte er mit leiser Stimme.
Sumsinellas Herz klopfte wie wild, so dass sie dachte, dass jeder es hören konnte.
Die Mutter kam zurück, schlug die Bettdecke zur Seite und tauchte Tücher in eine Schüssel. Dann wickelte sie die nassen Lappen um Annas Beine, legte trockene Handtücher darüber und dann die Bettdecke wieder obendrauf.
„Können wir denn sonst gar nichts für sie tun?“, fragte der Vater.
„Der Doktor hat gesagt, dass wir nur für sie da sein sollen. Sie trauert und das tut ein jeder auf seine Weise. Irgendwann wird sie einen neuen Freund finden. Dann wird es ihr besser gehen. Jeder Mensch braucht einen Freund!“
Plötzlich fiel es Sumsinella wie Schuppen von den Augen. Klar, es ging um Fiete, Annas Hund. Seit Tagen hatte ihn niemand im Garten gesehen. Sicher war Fiete etwas passiert und Anna war nun krank vor Kummer. Ja, so musste es sein.
Jetzt wusste sie, wie sie Anna helfen konnte. Sie brauchte einen Freund. Sie, Sumsinella, würde Annas neue Freundin sein.
Sie konnte es kaum erwarten, dass die Eltern das Zimmer verließen. Als sich endlich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, flog sie auf Annas Kopfkissen, setzte sich ganz nahe an das Ohr des Mädchens und sang:
„Kleine Anna, weine nicht,
schau mir einfach ins Gesicht.
Ich bin für immer für dich da,
ja das ist wahr, ja das ist wahr.
Anna öffnete die Augen und blinzelte. Woher kam der schöne Gesang?
Sumsinella flog auf Annas Brust und setzte sich.
„Schau her, ich bin es, deine Elfenfreundin Sumsinella!“
Anna lächelte und fürchtete sich auch gar nicht.
„Singst du mir noch was vor?“, bat sie und schon bald war sie wieder eingeschlafen.
„Werde gesund, kleine Anna!“, flüsterte Sumsinella und blieb bei ihrer neuen Freundin, bis der Morgen anbrach.
„Heute Abend komme ich wieder zu dir!“, versprach sie und Anna murmelte:
„Ist gut!“ Dann drehte sie sich auf die Seite und schlief weiter.

Als die Mutter am Morgen das Zimmer betrat, war Anna schon wach.
„Ich habe eine neue Freundin!“, rief sie glücklich. „Sie heißt Sumsinella und kommt am Abend wieder zu mir. Sie ist eine Elfe.“
„Das ist ja wunderbar“, sagte die Mutter, die nicht an Elfen glaubte. Vielleicht hatte das Kind geträumt. Das war aber ganz gleich, die Hauptsache war doch, dass es ihr besser ging.

Nach zwei Tagen durfte Anna sogar schon wieder in den Garten und wenn sie ganz allein war, dann zeigte Sumsinella sich ihr auch tagsüber und sie hatten gemeinsam viel Spaß.
Ortrud betrachtete die beiden von weitem und nickte freudig.
„Ja, ja!“, sagte sie. „Ja, ja!“

© Regina Meier zu Verl

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Die Elfe Sumsinella, Familie Drossel und das Kuckucksei

Die feinen Zweige der Birke wiegten sich im Wind. Auf dem Teich drehte eine Entenfamilie ihre Runden. Sumsinella saß auf einer Baumwurzel und kaute auf einem Grashalm.
„Na, kleines Elfenkind! Bist du etwa traurig?“
„Nö, aber du hast mich erschreckt. Mach das nicht noch einmal!“ Pieps lachte, es machte ihm große Freude, kleine Elfenmädchen zu erschrecken. Es gab sonst kaum jemanden, der sich vor einem Spatzenkind fürchtete, im Gegenteil, überall lauerten Gefahren.
„Habe ich doch nicht böse gemeint, du kennst mich doch!“
„Ja, ich kenne dich und ich weiß genau, wie gern du dich leise anschleichst.“ Sumsinella kicherte. Pieps war einer ihrer besten Freunde und sie konnte ihm nicht lange böse sein.
„Hast du schon gehört, dass es die Drossel erwischt hat?“, fragte Pieps.
„Nein, was ist denn mit ihr?“
„Man hat ihr ein Kind untergeschoben. Herr Drossel ist völlig außer sich und beschimpft seine Frau heftig. Die Arme weiß schon gar nicht mehr, was sie machen soll.“
„Wie, ein Kind untergeschoben, ich verstehe das nicht!“ Sumsinella war entsetzt, sie kannte die Drosselfamilie gut und wusste, dass die Vogeleltern auf ihren Nachwuchs warteten.
„Ja also, das war so: Im Nest waren vier Eier, die bebrütet wurden. Immer abwechselnd saßen die Eltern auf dem Nest. Vor ein paar Tagen, als die Eltern gerade wieder wechseln wollten, stellte Herr Drossel fest, dass es plötzlich fünf Eier waren.“
Sumsinellas Augen wurden immer größer.
„Ja, und dann? Was ist dann passiert?“
„Frau Drossel hat hoch und heilig geschworen, dass sie kein weiteres Ei gelegt hat, während Herr Drossel auf Nahrungssuche war.“ Pieps nahm einen kleinen Schluck Wasser, seine Kehle war schon ganz rau vom vielen Piepsen.
„Sind die Jungen denn schon geschlüpft?“, wollte Sumsinella wissen, doch Pieps schüttelte den Kopf.
„Nein, aber es muss bald soweit sein. Allerdings weigert sich das Drosselmännchen beharrlich, seiner Frau beim Brüten behilflich zu sein und er füttert sie auch nicht. Ein Drama, ein echtes Familiendrama!“
Sumsinella nickte.
„Wir müssen ihr helfen!“, beschloss sie. „Wir werden sie zuallererst mal füttern und dann sehen wir weiter!“
„Okay, ich suche einen Regenwurm oder was anderes Essbares, flieg du schon zum Drosselnest und beruhige Frau Drossel!“
Der Spatz machte sich gleich auf die Suche, pickte hier und da und wurde bald fündig. Sumsinella flog unterdessen zum Nest und sprach beruhigend auf Frau Drossel ein.
„Wir kriegen das schon wieder hin, meine Liebe. Sicher war der Kuckuck der Übeltäter. Ich habe ihn schon vor ein paar Tagen rufen gehört. Er treibt sich hier in der Gegend herum.“
Während sie sprach, kam Pieps mit einem dicken Wurm und hielt ihn Frau Drossel hin, die ihn genüsslich verspeiste.
„Mit einem vollen Bauch kann ich gleich wieder besser denken!“, schwärmte sie.
Herr Drossel, der ein paar Äste über dem Nest sein Quartier bezogen hatte, schämte sich, dass so ein mickriger Spatz seine Frau füttern musste. Auf den Kuckuck war er noch gar nicht gekommen, in seiner Wut waren die Gedanken einfach nur durcheinander getanzt wie ein Mückenschwarm.
„Liebling, es tut mir so leid“, flötete er.
Doch Frau Drossel zeigte ihm die kalte Schulter, wenn die Kinder erst da waren, konnte sie ihm immer noch verzeihen. Und wie sie sich kannte, würde sie das auch tun.

© Regina Meier zu Verl

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Die Elfe Sumsinella wird Patentante (6)

Im Garten war ein Specht eingezogen. Eigentlich mochte Sumsinella ihn ganz gern. Sie bewunderte sein herrliches Gefieder und die kräftige Schwanzfeder, mit der er sich am Baumstamm abstützte, während er in die Baumrinde hackte.
Schon vor ein paar Tagen war die Klopferei losgegangen. Der Specht hatte sich eine Bruthöhle in den Stamm gemeißelt.
„Wird der denn nie fertig mit seiner Hämmerei? Das geht mir echt auf die Nerven!“, schnatterte Günter und legte seine Flügel über die Ohren.
„Das kann ich dir auch nicht beantworten!“ Sumsinella war ärgerlich, denn sie komponierte gerade ein Sommerlied und konnte sich gar nicht richtig auf die Melodie konzentrieren. Immer wieder brachte das Klopfen des Spechtes sie aus dem Takt.
„Sag doch mal ehrlich, sind wir Gänse nicht nette Tiere? Wir machen nicht solch einen Lärm wie der da!“ Günter schüttelte unwillig den Kopf und versuchte immer wieder, sich irgendwie die Ohren zuzuhalten. Wenn das so weiterging, dann musste er sich etwas überlegen, was besser helfen könnte.
„Vielleicht sollte ich mir Maiskörner in die Ohren stopfen“, überlegte er.
Sumsinella lachte.
„Das ist aber eine richtig blöde Idee, mein lieber Günter. Man darf sich nichts in die Ohren stecken, das ist gefährlich!“
„Mache ich ja auch nicht, aber der Specht, der nervt!“
„Stimmt!“, sagte Sumsinella. „Wir sollten mal mit ihm reden!“
„Gute Idee, aber das musst du allein machen, ich komme nicht auf den Baum“, gab Günter zu bedenken.
Sumsinella flog zum Spechtbaum und setzte sich auf den Ast über der Bruthöhle.
„Hallo du!“, begann sie das Gespräch. Der Specht ließ sich nicht beirren und bearbeitete weiter die Baumrinde.
„Ich spreche mit dir“, rief Sumsinella so laut sie konnte. Der Specht klopfte weiter. Plötzlich hörte man ein ohrenbetäubendes Geschnatter unter dem Baum. Günter hatte Agathe zur Hilfe geholt und gemeinsam schnatterten sie in den höchsten Tönen. Der Specht lauschte, die Gänse hörten auf zu schnattern und Sumsinella nutzte die Stille, um den neuen Gartenbewohner erneut anzusprechen.
„Willkommen in unserem Garten, Herr Specht!“, schrie sie.
„Nicht so laut, ich habe empfindliche Ohren!“, antwortete dieser. Günter und Agathe kicherten.
„Was machen diese blöden Gänse für einen Lärm?“, fragte der Störenfried jetzt und das fand Sumsinella gar nicht mehr lustig.
„Sie gehen uns furchtbar auf den Wecker, mein Herr. Ich möchte mal nachfragen, wann wir wieder mit etwas Ruhe rechnen dürfen. Außerdem sind das keine blöden Gänse, es sind meine Freunde Günter und Agathe.“ Sumsinella war jetzt richtig wütend. Wenn es um ihre Freunde ging, dann verstand sie keinen Spaß.
„Entschuldigung, ich wollte die beiden nicht beleidigen“, sagte der Specht jetzt kleinlaut.
„Meine Frau und ich fanden diesen Garten so nett. Deshalb baue ich an unserem Heim, denn schon bald werden wir Kinder bekommen.“
„Das ist ja gut und schön, aber wäre es nicht möglich, dass Sie ab und zu mal mit dem Baulärm aufhören. Wir haben ja keine ruhige Minute mehr!“, fragte Sumsinella und war schon gar nicht mehr so wütend. Der Specht musste ja schließlich auch irgendwo mit seiner Familie leben.
„Kann ich wohl machen, aber ich bin auch schon bald fertig. Wenn Sie mal schauen wollen, ich lade Sie ein.“
Das ließ sich Sumsinella nicht zweimal sagen. So eine Spechthöhle hatte sie noch nie gesehen und sie war ganz schön neugierig.
„Das ist ja richtig gemütlich hier“, lobte sie. „Hier würde ich mich auch wohl fühlen und ihre Kinder sind hier in Sicherheit und haben es trocken und warm.“
„Genau!“ Der Specht war sehr stolz, dass die zauberhafte Elfe so nette Worte fand.
„Ich heiße übrigens Siggi und würde mich mächtig freuen, wenn wir Freunde würden!“
Sumsinella nickte zustimmend.
„Aber gern, ich heiße Sumsinella und ich habe auch eine prima Idee, wie wir gut miteinander auskommen werden.“
Fragend legte Siggi den Kopf auf die Seite.
„Du klopfst einfach im Takt und ich singe dazu, dann haben die anderen Gartenbewohner schöne Musik und fühlen sich nicht gestört.“
„Das ist eine coole Idee!“, schnatterte Günter, der ein großer Verehrer von Sumsinellas Gesangskunst war und die beiden neuen Freunde legten auch gleich los. Das klang richtig schön.
Nach zwei Tagen war Siggi dann fertig mit dem Hausbau und seine Sieglinde konnte einziehen. Von da an wurde nur noch ab und zu geklopft, denn die Spechte suchten sich ihre Nahrung unter der Rinde der Bäume.
Im Garten war der Friede wieder hergestellt und als die kleinen Spechte geschlüpft waren, da feierten alle zusammen ein großes Fest und das Erstgeborene bekam eine glückliche Patentante, Sumsinella.

© Regina Meier zu Verl

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Die Elfe Sumsinella und die Rennschnecke Amalie

Es regnete schon den ganzen Tag. Sumsinella hatte unter einem großen Rhabarberblatt Schutz gefunden und plauderte dort mit Amalie.
„Du hast es gut, kein anderes Tier hat ein so schönes Haus wie du“, schwärmte sie.
Die Schnecke war stolz, dass das schöne Elfenmädchen sie um ihr Häuschen beneidete. Wie gern hätte sie Sumsinella ihre Wohnung geschenkt, wenn sie dafür Flügel bekommen hätte und so reizend aussehen könnte wie die Elfe.
„Man wünscht sich immer das, was man nicht haben kann“, bemerkte sie weise. „Aber ich bin nicht das einzige Tier, das ein eigenes Haus hat. Da gibt es noch die Muscheln.“
Sumsinella nickte. Davon hatte sie auch schon gehört, obwohl sie noch nie am Meer gewesen war.
„Kenne ich, auf Annas Fensterbank liegt auch so eine Muschel, es wohnt aber niemand mehr drin.“
„Wer ist denn Anna?“, fragte Amalie.
„Das ist meine kleine Menschenfreundin im Haus dort drüben.“
Die Schnecke erschrak.
„Du hast Menschenfreunde? Weißt du denn nicht, wie gefährlich die sind?“
Sumsinella sah Amalie erstaunt an.
„Ja, ich weiß, dass man sich in Acht nehmen muss. Aber Anna ist sehr nett, sie würde mir nie etwas zuleide tun.“
„Da wäre ich nicht so sicher. Ich hatte da vor kurzem so ein Erlebnis, ich muss noch jetzt zittern vor Angst, wenn ich daran denke.“ Amalie zog sich vorsichtshalber ein wenig zurück, so dass nur noch der Kopf aus dem Schneckenhäuschen schaute.
„Erzähle mal!“, drängte Sumsinella.
„Das war so: Ich spazierte gerade zwischen den Salatköpfen durch und dachte an nichts Böses, als mich plötzlich jemand packte und hochhob. Natürlich habe ich mich sofort im Häuschen versteckt. Es rumpelte und schaukelte, so dass mir ganz schlecht wurde.“
„Ach du lieber Schreck! Und dann?“, fragte Sumsinella.
„Irgendwann wurde es ruhiger, ich habe mich aber lange nicht aus dem Haus getraut. Als ich dann nachschaute, wo ich gelandet war, sah ich zuerst gar nichts von der Welt. Es war dunkel. Aber ich war nicht allein, meine Tante Gerti war ebenfalls gefangen. Wir warteten und flüsterten miteinander, als es plötzlich wieder hell wurde. Meine Güte, wie haben wir uns erschrocken!“
Sumsinella nickte mitfühlend.
„Das kann ich gut verstehen. Erzähl weiter!“
„Ja, also wir zogen uns natürlich sofort wieder zurück, was auch gut war, denn wir wurden sehr unsanft aus unserem Gefängnis geschubst und landeten auf einem dicken Stein. Hat das gescheppert, ich habe noch heute Kopfschmerzen.“
Amalie wiegte ihren Kopf hin und her, streckte ihren Nacken und seufzte.
„Aber es ist ja noch einmal gut gegangen!“
„Das ist ein großes Glück, meine Liebe. Geht es deiner Tante Gerti denn auch gut?“
„Ja, wir konnten fliehen. Das Kind, das uns eingefangen hatte, verlor schnell die Freude daran, uns aus dem Haus locken zu wollen. Irgendwann vergaß es uns wohl ganz und wir nutzen die Zeit, um so schnell wie eben möglich vom Stein zu kriechen und uns im Gras zu verstecken. Wenn einem die Angst im Nacken sitzt, dann werden Schnecken zu Rennschnecken!“ Amalie lachte und Sumsinella stimmte fröhlich ein.
„Vielleicht können wir beim nächsten Fest mal ein Schneckenrennen veranstalten!“, schlug sie vor. Das gefiel Amalie gut.
„Ich werde dann mal losflitzen und meine Freunde und Verwandten zusammentrommeln, damit wir mit dem Training beginnen können“, kicherte sie und machte sich auch gleich auf den Weg.
„Passt aber gut auf euch auf“, rief ihr Sumsinella nach.

© Regina Meier zu Verl

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Die Elfe Sumsinella und die Hilfe der Ameisen

„Hilfe, Hilfe, hört mich denn keiner?“
Die Elfe Sumsinella sprang auf. Sie hatte ein Mittagsschläfchen gehalten und die warme Sonne genossen. Phil hatte neben ihr gelegen, doch jetzt war er weg.
„Wo bist du denn?“, rief Sumsinella und schaute sich suchend um.
„Hier, bei den Heckenrosen. Ich hänge fest!“, rief Phil und zappelte hin und her.
„Es piekt und sticht, komm, hilf mir doch!“
Sumsinella war schon bei den Heckenrosen angekommen und überlegte, wie sie den Mäuserich frei bekommen könnte.
„Hör auf zu zappeln, du machst es nur noch schlimmer!“ ordnete sie an und schob die Unterlippe vor. So konnte sie besser nachdenken.
„Ich hole Hilfe“, beschloss sie schließlich.
„Nein, auf gar keinen Fall, lass mich hier nicht allein, ich sterbe vor Angst!“, kreischte Phil.
„Aber ich kann gar nichts machen, es muss jemand kommen!“
„Dann rufen wir eben gemeinsam um Hilfe, aber bitte, geh nicht weg!“, heulte Phil und Sumsinella brachte es nicht übers Herz, ihn zu verlassen.
„Also gut, dann müssen wir uns was anderes überlegen. Sei einen Moment still, damit ich besser denken kann!“
Doch Phil rief in seiner Not schon wieder um Hilfe und Sumsinella stimmte mit ein:
„Hiiiilfe, Hiiilfe!“
„Ihr habt gerufen und hier bin ich“, war auf einmal eine feine Stimme zu hören. Sumsinella schaute sich um, sah aber niemanden.
„Wo bist du und wer bist du?“ fragte sie.
„Hier unten bin ich, neben deinem rechten Fuß.“
Sumsinella ging in die Hocke und entdeckte eine Ameise, die sie freundlich anlächelte.
„Das ist lieb, dass du gekommen bist“, freute sich Sumsinella, machte aber gleich wieder ein ernstes Gesicht.
„Meinst du wirklich, dass du uns helfen kannst?“ Sie betrachtete das Tierchen und fragte sich, wie ein so kleines Wesen nützlich sein konnte, wenn es um Phils Befreiung aus den Dornen ging.
„Ja, das glaube ich. Ich habe auch schon eine Idee, wie es gehen könnte.“
„Da bin ich sehr gespannt!“
„Ich hole noch ein paar Schwestern und gemeinsam werden wir die Haare aus den Dornen zupfen. Wir sind stark und schaffen das.“
Kaum hatte die Ameise das ausgesprochen, da näherte sich schon eine Schar ihrer Schwestern. Sie kamen im Gänsemarsch und krabbelten gemeinsam auf Phils Rücken. dort zupften und zogen sie. Ab und zu lachte Phil, weil es so kitzelte, dann wieder schrie er laut:
„Aua, könnt ihr denn nicht vorsichtig sein?“
Sumsinella schaute der Hilfsaktion zu und es dauerte gar nicht lange, da war ihr Freund frei.
Er sah ein wenig zerzaust aus, strahlte aber vor Freude und bedankte sich überschwänglich bei den Ameisen.
„Ihr seid Klasse, einsame Klasse“, rief er und strich mit den Pfötchen über seinen zerrupften Schnurrbart.
Sumsinella lachte:
„Einsam sind die Ameisen ganz bestimmt nicht. Hast du nicht bemerkt, dass es mindestens fünfzig Schwestern waren, die dich gerettet haben?“
„Echt? Deshalb hat es so gekitzelt!“ Phil kicherte.
Die Ameisen kicherten auch und machten sich dann wieder auf den Heimweg.
„Los, los!“ rief die Anführerin. „Wir haben noch jede Menge Arbeit, die Königin wartet schon auf uns.“
Sumsinella und Phil begleiteten die Ameisenkolonne noch bis zu ihrem Bau und Phil versprach, demnächst besser auf sich aufzupassen.
„Aber schön war es doch, welcher Mäuserich kann schon von sich sagen, dass ihm fünfzig Frauen gemeinsam das Fell gestreichelt haben!“
Sumsinella schüttelte den Kopf.
„Männer!“ sagte sie und buffte Phil in die Seite.

© Regina Meier zu Verl

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Die wöchentliche Teestunde mit den Freundinnen war Sumsinella heilig. Ganz gleich, wie viel Arbeit sie hatte, den Mittwochnachmittag hielt sie sich frei.
Auch heute trafen sich die drei, diesmal bei Erdbeerina, die einen leckeren Kuchen gebacken hatte, auf dem frische Walderdbeeren in herrlichem Rot prangten.
„Sieht das köstlich aus!“, schwärmte Sumsinella und leckte sich die Lippen. Sie konnte es kaum erwarten, so ein herrliches Kuchenstück auf den Teller zu bekommen.
„Zum Tee habe ich Kleeblütennektar mitgebracht.“ Sumsinella reichte ihrer Freundin ein Eichelhütchen, das mit einem Birkenblatt abgedeckt und verschlossen war.
„Ich habe auch ein Geschenk!“, rief Niesella, die gerade erst angekommen war. „Schaut mal!“
Sie öffnete ihre Hand, auf der ein Marienkäferchen saß.
„Ach, wie niedlich, ein Zweipünktchen!“, rief Erdbeerina.
Der Käfer hob seine Flügel ein wenig an und krabbelte auf Niesellas Handfläche herum. Er flog aber nicht davon.
„Kann er nicht fliegen?“, fragte Sumsinella.
„Frag ihn doch selbst!“, riet Niesella und lachte.
„Kann er denn reden?“ Erdbeerina war völlig aus dem Häuschen. Ein Marienkäfer, der sprechen konnte war etwas ganz Besonderes. Normalerweise sprachen diese Glückbringerchen nicht mit den Elfen, die sonst mit jedem Waldbewohner reden konnten.
„Hallo du, wie heißt du denn?“, fragte Sumsinella und wartete gespannt auf eine Antwort.
„I am a ladybird!“, sagte der Käfer mit leiser Summstimme.
„He? Was hast du gesagt?“ Die Elfen schauten sich verwundert an. Der Käfer sprach, aber sie verstanden kein Wort.
„I am a ladybird!“, sagte der Zweipunkt jetzt und krabbelte auf Niesellas Mittelfinger, direkt bis an die Spitze. Anscheinend hatte er von dort einen besseren Blick auf die Elfenmädchen, die er nacheinander erstaunt anschaute.
„Was spricht der für eine Sprache?“, rätselte Erdbeerina. „Das klingt ganz fremd!“
Sumsinella tippt sich auf die Brust und sagte mit lauter und deutlicher Stimme:
„Sum-si-nella!“
„Ssummssinella!“, wiederholte der Käfer und Sumsinella klatschte erfreut in die Hände.
„Klasse, er versteht mich.“ Dann deutete sie auf Erdbeerina:
„Erd-bee-rina!“
Der Käfer versuchte es auch:
„Errina …“, sagte er und rollte das R ganz seltsam dabei.
Ach, machte das Spaß, mit dem Käferchen zu plaudern. Schade war aber, dass er scheinbar nur wiederholte und gar nicht verstand, was er da sagte.
Doch der Glücksbote stellte sich auf seine Hinterbeine und tippte sich nun seinerseits auf die Brust.
„Ladybird!“, sagte er laut und deutlich.
„Das ist wohl dein Name, Leedibörd, stimmt’s?“
„Yes, yes, my name is ladybird!“ Ladybird flatterte aufgeregt mit den Flügeln und machte ordentlich Wind.
„I am from England and I speak English!“, erklärte der Käfer.
“Inglisch? Du meinst sicher Englisch, oder?” Niesella war glücklich, endlich wusste sie, woher ihr neuer Freund kam und dabei hatten ihr die beiden anderen Elfen geholfen.
„Dann kommst du direkt aus dem Himmel?“, fragte sie.
Ladybird antwortete nicht und Erdbeerina und Sumsinella sahen die Freundin erstaunt an.
„Wie kommst du darauf?“, fragten sie.
„Na, wenn er Englisch spricht, dann kommt er wohl von den Engeln, woher sonst?“
Das war einleuchtend und jetzt wussten die Freundinnen auch, warum man die Marienkäferchen als Glücksbringer bezeichnete. Sie brachten das Glück direkt von den Engeln. Ja, so war es wohl.
Ladybird krabbelte wieder auf Niesellas Handfläche, pumpte ordentlich mit den Flügeln, nahm Anlauf und startete dann seinen Flug.
„Er kann fliegen! Er kann fliegen!“, rief Niesella und verdrückte ein Tränchen, weil sie doch wusste, dass ihr neuer Freund sie jetzt verlassen würde.
„Bye, bye!“, rief Ladybird und die Elfen taten es ihm nach:
„Bei, bei, kleiner Leedibörd, pass auf dich auf!“

 

© Regina Meier zu Verl

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