Hier kommt die nächste Reizwortgeschichte. Bitte lest auch bei meinen Kolleginnen Lore und Martina:
Lores Märchenzauber
Von-Herz-Herz-Geschichten
Osterfest – Ergebnis – zufrieden – rostig – fangen
Das sind die Wörter, die zu verarbeiten waren!
Besser oder schlechter?
„Anders muss ja nicht unbedingt schlechter sein!“, meinte Gerda, als sie mit ihrer besten Freundin Moni telefonierte.
„Ja, das stimmt schon, aber mal ehrlich, dieses Osterfest, das war doch … nichts!“, erwiderte Moni, der offensichtlich die richtigen Worte fehlten.
„Wenn mir die Verwandtschaft auch manchmal tüchtig auf die Nerven geht, so haben mir Tante Gisela und Onkel Herbert in diesem Jahr doch tatsächlich gefehlt!“, fügte sie dann aber an.
Gerda, die mit ihrer Familie in der gleichen Stadt lebte, hatte die Ruhe genossen.
„Weißt du, sonst habe ich zu Ostern immer den halben Tag in der Küche gestanden, um alle meine Lieben zu versorgen. Ich hätte mir gewünscht, dass ich auch einmal eingeladen werde, aber es war Tradition, dass sich alle bei uns trafen. In diesem Jahr hatten Heinz und ich eine Menge Zeit für uns und ich habe keine Dreigängemenüs gekocht. Das hat mir gefallen.“
Moni nickte bestätigend, gleich fiel ihr aber ein, dass Gerda das gar nicht sehen konnte. Unwillkürlich musste sie lachen.
„Was lachste?“, fragte Gerda irritiert.
„Ach, ich habe gerade genickt und dann fiel mir ein, dass wir zwei uns ja gar nicht gegenübersitzen. Selbst ans Telefonieren sind wir nicht mehr gewöhnt, weil wir uns ja häufig sehen, jedenfalls unter normalen Voraussetzungen!“
„Stimmt auch wieder!“, Gerda stimmte in Monis Lachen ein.
„Was meinst du? Wie lange wird dieser Zustand noch dauern?“, fragte Moni dann aber wieder ernst.
„Wie soll ich das wissen. Irgendwann fangen sie sicher wieder an, die Wirtschaft anzukurbeln. So kann es nicht weitergehen. Meiner Meinung nach sollten sie die kleinen Geschäfte wieder öffnen lassen. Die gehen doch sonst alle vor die Hunde.“, meinte Gerda.
„Heute haben sie irgendwelche Konferenzen, bin auf das Ergebnis gespannt! Ich möchte nicht in deren Haut stecken, diese Verantwortung wäre mir zu groß!“ Moni seufzte und ganz wie es ihre Art war, wechselte sie schnell das Thema.
„Sag mal: wie zufrieden bist du eigentlich mir der neuen Frisörin bei Schneiders Haarsalon?“
„Du hast Sorgen!“, lachte Gerda. „Aber ich bin ganz zufrieden, ich gehe sogar so weit zu sagen: ICH VERMISSE SIE!“
Moni kicherte. „Siehst du auch aus wie ein Wischmopp?“, fragte sie.
„Nein, das nicht, aber meine Haarfarbe sieht leicht rostig aus und die grauen Ansätze sind auch nicht sehenswert. Gut, dass mich außer Heinz niemand sieht!“
„Vielleicht ist das deine Chance, das Grau rauswachsen zu lassen. Das wolltest du doch schon im letzten Jahr!“, schlug Moni vor.
„Außerdem: anders muss ja nicht unbedingt schlechter sein! Sagtest du das nicht eben selbst?“
Gerda lachte wieder.
„Klugscheißerchen, aber wo du recht hast …“
„Habe ich recht!“, freute sich Moni.
© Regina Meier zu Verl

Wischmoppfrisur #happypainting