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Archive for the ‘Schreibübungen’ Category

Der Fabrikhof, unser Spielparadies

 

Wir hatten eine geräumige Werkswohnung. Einziges Manko war, dass wir die Toilette mit den Nachbarn teilten, samstags auch das Badezimmer, weil samstags gebadet wurde, an den Wochentagen wuschen wir uns. Es sei denn, wir hatten auf dem Fabrikhof gespielt, der einen schwarzen, sandigen Belag hatte und an trockenen Tagen staubte. Doch gerade dieser Fabrikhof war magisch, so viele Ecken gab es dort, in denen man sich verstecken konnte. Besonders beliebt war bei uns Kindern der Verbrennungsraum. Dort wurde Papier und Pappe gesammelt und dann später in einem alten Ofen verfeuert. Wir sammelten Papprollen von Nähgarn, damit konnte man prima basteln.

 

100 Wörter

 

Photo by cottonbro on Pexels.com

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Doppelt hält besser

In dem Haus, in dem wir wohnten, hatte auch Pastor Schafhirt* eine Wohnung. Zwei Zimmer unter dem Dach waren vollgestopft mit Möbeln und Büchern sowie allerlei Kram. Einmal habe sich beim Angeln eine schöne Pfeife anstecken wollen, da seien die Streichhölzer ins Wasser gefallen. Seitdem habe er von allen wichtigen Dingen immer zwei Exemplare. Pastor Schafhirt war der erste evangelische Pastor in Verl. Wir Kinder mochten ihn sehr, auch, weil wir bei ihm fernsehen durften, er war der Einzige, der einen Apparat besaß. Dazu gab es ein Glas Himbeerwasser. Zu Geburtstagen besuchte er uns, er brachte Schokolade und Zaubernüsse mit.

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*Er hieß wirklich so, ein toller Name für einen Pastor, oder?

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Gummitwist

Fuß, Wade, Knie, Oberschenkel, Hüfte – das waren die verschiedenen Stationen des Gummitwist, ein Spiel, das wir bis zum Abwinken spielten. Man brauchte dafür drei Leute, zwei, die sich in das Gummi stellten und einer war „dran“ und sprang nach bestimmten Vorgaben im Gummi herum. Das Gummi bestand aus Schlüpfergummi, das man entweder kaufen durfte, oder aus Mamas Nähkasten stibitzte.
Gummitwist wurde vorwiegend von uns Mädchen gespielt, dabei wollten wir auch gern unter uns sein, denn bei den Beinverenkungen schaute man seinen Mitspielerinnen auch schonmal unter den Rock, damals trugen Mädchen meist Röcke. Dazu sangen wir: Teddybär, Teddybär, dreh dich um.

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Tierparkbesuch

Ich war das erste Enkelkind meiner Großeltern mütterlicherseits. Ich genoss einen besonderen Status und wurde sehr verwöhnt. Mit Opa durfte ich öfter den Tierpark Olderdissen* besuchen. Wir fuhren mit dem Bus und gingen dann ein beachtliches Stück zu Fuß weiter. Währenddessen „unterhielten“ wir uns emsig. Mein Redeanteil soll so ungefähr bei 95 Prozent gelegen haben, erzählte mir mein Opa später. Ich war eben sehr wissbegierig, bin ich eigentlich immer noch. Heute rede ich aber deutlich weniger, glaube ich jedenfalls. Wieder daheim verkündete ich meiner Oma stolz: Es war toll. Wir haben uns ganz prima unterhalten. Stimmt doch, Opa, oder? Stimmt!

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*Tierpark Olderdissen

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etwas verspätet …

Das falsche Gesangbuch

Einen Kindergarten habe ich nie besucht, meine Geschwister auch nicht. Warum? Wir hatten das falsche Gesangbuch. Braucht man denn im Kindergarten ein Gesangbuch, könnte man sich jetzt fragen, aber ich bin sicher, dass der ein- oder andere diesen Ausspruch noch kennt. Es gab halt nur kirchliche Kindergärten in unserer Heimatstadt und die waren katholisch. Wir aber nicht und so sagte man unserer Mutter: Tut uns leid! Ich habe nichts vermisst, wusste ja nicht, wie das so ist, in einem Kindergarten und außerdem wurde ich später entschädigt, denn die evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Grundschule war die beste Schule ever! Sagen meine Geschwister auch, isso!

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Das erste Zwölftel des Jahres liegt bereits hinter uns. Ich hatte mir so fest vorgenommen, ein Jahresprojekt zu starten, hatte es dann aber doch wieder vergessen und heute dachte ich mir:
Viele Menschen hören zu Silvester auf zu rauchen, das fand ich immer schon blöd (weil viele dann am 3. Januar bereits ihren Vorsatz brechen) und habe im letzten Jahr am 1. Februar damit aufgehört und TäTä!!!! es hat geklappt. Ich bin seit einem Jahr rauchfrei. Damit habe ich mir selbst den allergrößten Gefallen getan, aber auch meinen Mitmenschen und das macht mich besonders stolz. Ganz ehrlich: ich vermisse es nicht, der Anfang war nicht so leicht, aber nach drei Monaten war ich sicher, dass es diesmal von Dauer sein würde.
Aber ich schweife ab, wollte eigentlich sagen: dass mein Jahresprojekt im Februar starten wird und dann halt bis zum nächsten Februar andauert – was es ist verrate ich erst morgen.
Allen einen schönen Abend!

2017-02-16-10-23-50

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Konfekt – Sensation – übertrieben – stricken – bunt

Das sind die Reizwörter, die verarbeitet werden mussten.

Bitte lest auch bei meinen Kolleginnen: Martina und Lore

Plaudern von Seite zu Seite

„Weißt du“, sagte die Geschichte. „Ich bin nur eine einfache Geschichte. Man kann mich lesen oder erzählen, auch zwei oder drei Mal, aber dann vergisst man mich wieder und ich staube in irgendeinem Bücherregal vor mich hin.“
Das Gedicht, das einen Platz in dem gleichen Buch bekommen hatte, bedauerte die Geschichte auf der anderen Seite. Gerade lag das Buch aufgeschlagen auf dem Wohnzimmertisch und sie konnten ein wenig miteinander plaudern.
„Nun, bei mir ist es ähnlich. Allerdings bin ich recht beliebt und man lernt mich sogar auswendig, wie mir zugetragen wurde. Ich bin aber auch wirklich ein sehr schönes Gedicht!“, sagte es stolz.
„Das heißt ja nichts!“, sagte die Geschichte verstimmt. „Ich bin auch eine spannende Geschichte und trotzdem komme ich so gut wie nie an die Luft. Das deprimiert mich doch sehr.“
„Mmh, das verstehe ich!“ Das Gedicht hatte Mitleid und wollte die Geschichte gern ein wenig aufheitern. „Soll ich mich mal aufsagen?“, fragte es.
„Worum geht es denn bei dir?“, wollte die Geschichte wissen. Eigentlich hatte sie keine Lust auf ein Gedicht. Sie fand Gedichte langweilig.
„Ich bin ein Spaßgedicht, über mich lacht man und wird fröhlich!“, erklärte das Gedicht.
„Okay, dann leg los!“, forderte die Geschichte das Gedicht nun auf, es konnte ja nicht schaden, ein wenig zu lachen und gute Laune zu haben.
„Also gut, pass auf!“ Das Gedicht räusperte sich kurz und sprach dann:

„Hoch oben in der großen Tanne
wohnt Herr Star mit seiner Frau.
Die sprach vergnügt zu ihrem Manne:
Mein Schatz, ich weiß es ganz genau.
Du hast etwas für mich versteckt,
sag mir, mein Lieber, ist’s Konfekt?“

„Halt, halt!“, rief die Geschichte. „Was ist denn Konfekt? Das Wort habe ich noch nie gehört!“
Das Gedicht kicherte. „Konfekt, das sind kleine Naschhäppchen aus Schokolade, mit Nougat, oder Marzipan. Manches Konfekt ist auch mit Pfefferminzcreme oder Erdbeerfüllung!“
„Okay, gut, ich habe es verstanden. Aber sag: warum lernt man denn so einen Text auswendig? Das verstehe ich nicht!“ Die Geschichte war ratlos.
„Na, zum Beispiel zum Valentinstag. Da schenken sich Verliebte Gedichte … und Konfekt!“, antwortete das Gedicht. „Manche malen auch bunte Herzen, oder stricken Socken mit Herzmuster und …“ Das Gedicht kam nun so richtig in Fahrt.
„Ist das nicht alles ein bisschen übertrieben?“, wollte die Geschichte wissen.
Das Gedicht schwieg, es wusste keine Antwort auf diese Frage. Es war ein Liebesgedicht und in Liebesgedichten war nichts übertrieben, ja im Gegenteil, man konnte gar nicht genug übertreiben mit Liebesbekundungen.
„Finde ich nicht!“, sagte das Gedicht deshalb. „Ich bin auch noch gar nicht fertig, aber ich mag nun nicht mehr weitererzählen.“
Eine Weile schwiegen die beiden, dann nahm das Gedicht die Unterhaltung wieder auf. Schließlich konnte man nicht wissen, wann sich einmal wieder eine Gelegenheit zum Plaudern finden würde. Es könnte sein, dass es wieder Jahre dauern würde.
„Worum geht es denn bei dir? Bist du auch eine Liebesgeschichte?“
„Nein, in meiner Geschichte geht es um eine Sensation. Ich fasse mal kurz zusammen: Kind geht allein durch den Wald, pflückt Blumen für Oma, trifft Wolf, der geht vor zur Oma, nachdem er das Kind ausgefragt hat. Er frisst die Oma, als das Kind kommt, frisst er das auch und als der Jäger kommt und den Bauch aufschneidet, kommen Oma und Kind unversehrt raus, eine Sensation, oder?“, erzählt die Geschichte.
„Kenne ich!“, sagt das Gedicht. „Das ist das Märchen vom Rotkäppchen!“
„Stimmt, woher weißt du das?“
„Das weiß jeder, du bist viel berühmter als ich, ja, das bist du!“, versicherte das Gedicht und das tat unserer Geschichte sehr gut.
„Wenn ich könnte, dann würde ich dir jetzt Konfekt schenken, oder rote gestrickte Herzen!“, sagte es zu dem Gedicht.
„Warum?“, fragte dieses.
„Weil ich dich sehr gern habe, und das ist nicht übertrieben!“

Wüsstet ihr nun auch gern, wie das Gedicht weitergeht? Ich weiß es leider nicht, aber das Märchen vom Rotkäppchen, das könnte ich euch locker erzählen. Kennt ihr? Wusste ich’s doch!

© Regina Meier zu Verl

Photo by cottonbro on Pexels.com

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Trennung, Gemurmel, spürbar, überflüssig, wahrnehmen

waren die Wörter, die diesmal verwendet werden mussten. Ich musste dieses Mal ein ganz klein wenig mogeln, hoffe aber, dass es kaum auffällt und euch die Geschichte trotzdem gefallen wird.

Bitte lest auch bei meinen Kolleginnen:

Martina und Lore

Herrenduft

Tosender Beifall setzte ein, als sich der Vorhang nach dem Schlussakkord senkte.
Die Geschichte ist umgezogen in mein Geschichtenblog

Photo by Monica Silvestre on Pexels.com

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Meist schreibe ich Geschichten oder Gedichte und male dann ab und zu Bildchen dazu. Momentan mache ich es andersrum. Ich male und dann schreibe ich dazu. Eine ganz neue Erfahrung, die mir sehr viel Freude macht. Demnächst kommen die Geschichten dann in einem Schwung dazu …img_20190610_164247

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Eigentlich sind ja alle Monate des Jahres Schreibmonate für mich, aber der November nimmt nochmal einen ganz besonderen Stellenwert für mich ein. Früher habe ich beim NANOWRIMO mitgemacht, 50.000 Wörter in einem Monat. Davon habe ich mich aber verabschiedet, denn außer ganz viel „heißer Luft“, ist bei mir nie viel dabei herausgekommen. Seit dem letzten Jahr nutze ich diesen Monat verstärkt dafür, einen Adventskalender zu schreiben und der muss keine 50.000 Wörter haben, denn das will ja niemand lesen. Im letzten Jahr war es der Tieradventskalender „Weihnachten im Stall“, der ca. 10.000 Wörter verbraten hat. Lang genug, finde ich.

Heute geht es also wieder los. Ich habe ja schon erzählt, dass mein Konzept bereits steht, ab heute geht es asns Schreiben und pünktlich zum 30.11. werde ich dann fertig sein und euch meinen Kalender präsentieren dürfen.

Heute, als kleiner Vorgeschmack, mein erstes Mindmap dazu. Ich arbeite gern mit Mindmaps, weil ich da so schön meine Gedanken fließen lassen kann. Die Methode hat sich für mich bewährt.

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Mindmap Dezember RMzV

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