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Archive for the ‘Bücher’ Category

2017-12-07 18.29.58

Das sind keine Büchersocken, sondern ganz einfache Füßesocken

Büchersocken

„Was strickst du, Oma?“, fragt Maila und versucht auf meinen Schoß zu krabbeln. Sofort lege ich das Strickzeug zur Seite und helfe der Kleinen hoch.
„Ich stricke Buchhüllen, Maila.“
„Ist den Büchern denn kalt?“
Ich muss lachen, dabei ist die Frage ja eigentlich clever.
„Nein, kalt ist ihnen nicht, aber es sieht doch hübsch aus, findest du nicht?“
„Ja, Oma, aber warum strickst du Socken für die Bücher? Strick doch lieber für mich, vielleicht ein Paar pinke Socken!“
„Hast du denn noch gar keine in Pink?“, frage ich und wundere mich. Sie besitzt Socken in allen Farben. Das dachte ich jedenfalls.
Heftig schüttelt Maila den Kopf.
„Nein, habe ich nicht. Die, die ich hatte sind zu klein geworden, deshalb habe ich sie Greta geschenkt, die hat winzige Füße.“
Greta ist Mailas Puppe. Sie hat tatsächlich winzige Füße, selbst Mailas Socken werden zu groß für sie sein. Deshalb schlage ich vor, dass ich, sobald ich die Buchhülle fertig gestrickt habe, für sie und Greta ein Paar Partnersocken stricken werde.
Das gefällt ihr.
„Oma, wie lange dauert es denn, bis die Buchhülle fertig ist?“
„Nicht mehr lange, es ist die letzte Hülle, dann sind alle Bücher bestrickt“, erkläre ich ihr und zeige ihr die ersten drei dicken Bücher, die wunderbare Wollkleider bekommen haben.
„Sind das Geschichtenbücher? Liest du mir etwas vor?“, bettelt sie.
„Es ist meine Lebensgeschichte, Kind und ich werde dir gern etwas vorlesen, aber nicht aus diesen Büchern. Die kannst du lesen, wenn du selbst lesen kannst und ich nicht mehr da bin.“ Meine Stimme kratzt verdächtig und meine Augen füllen sich mit Tränen.
Glücklicherweise fragt Maila nicht weiter nach. Ich müsste ihr dann erklären, dass ich meine Lebensgeschichte in vier Teilen erzählt habe. Frühling, Sommer, Herbst und Winter heißen sie und in den entsprechenden Farben habe ich die Schutzhüllen gestrickt. Gerade arbeite ich am letzten Teil, der Winterhülle.
Ich entscheide, dass ich das Thema nicht vertiefen möchte und lenke ab.
„Wollen wir gemeinsam die Wolle aussuchen?“, frage ich Maila, die sofort Feuer und Flamme ist.
Gemeinsam durchforsten wir meine riesige Wollschublade und finden eine regenbogenbunte Wolle, die Maila verzückt aus der Schublade holt.
„Die ist aber schön!“, ruft sie begeistert aus. „Die möchte ich!“
Schnell lege ich ein passendes Nadelspiel dazu und verspreche, noch heute damit zu beginnen.
„Aber zuerst noch eine Geschichte!“, bestimmt Maila und sie besteht darauf, dass ich aus dem Frühlingsbuch lese. Ich lasse mich darauf ein, denn mein Lebensfrühling war bunt und unbeschwert. Also beginne ich:

„Es war ein Dienstag, der heißeste Dienstag des Jahres 1955. Das sagte meine Mutter jedenfalls. Der Tag meiner Geburt. Alle waren zu Hause versammelt und warteten auf mich. Aber ich ließ mir lange Zeit. Mein Opa Willi lief den ganzen Tag wie ein Tiger im Käfig auf und ab. Er war nervös, denn ich war ja sein erstes Enkelkind. Oma kochte und war auch ganz aufgeregt. Meine Mama war oben im Schlafzimmer und wartete auf mich.“

Maila schaut mich mit großen neugierigen Augen an. Sie findet es spannend und fragt nach:
„Und dein Papa? Wo war der?“
„Der musste arbeiten. Er kam erst am Abend, als ich schon auf der Welt war und selig in meiner Wiege schlief.“
Ich zeige Maila ein Foto.
„Schau, das bin ich, da bin ich erst ein paar Stunden alt. Mein Papa hat das Foto gemacht.“
Meine Tochter ruft uns zum Abendessen, deshalb schließe ich das Buch und verspreche, am nächsten Tag weiter zu erzählen. Maila drückt mir einen dicken Kuss auf die Wange.
„Du warst ein süßes Baby, Oma, fast so süß wie ich!“, sagt sie und dann hüpft sie in die Küche und ermahnt mich noch, schnell nachzukommen, denn ihr Hunger sei soooooo groß. Dabei breitet sie die Arme aus und zeigt, wie groß er ist.
Wie gut ist es, dass ich mit dem Winterbuch gerade erst angefangen habe. Ich werde noch vieles erleben, das ich dort hineinschreiben möchte, sooooo vieles.

© Regina Meier zu Verl 2015

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Im Rahmen der Verler Literaturtage besuchte ich gestern eine Lesung der Autorin Que Du Luu, die mit ihrer chinesischen Familie als kleines Kind aus Vietnam geflohen ist und in Herford aufwuchs.

Ca. 40 Besucher lauschten ihren Szenen aus dem neuen Buch „Im Jahr des Affen“, das im letzten Jahr im Köniskinder Verlag erschienen ist und die Geschichte von Mini erzählt, die ebenfalls nach ihrer Flucht in Herford gelandet ist.

Mini ist eine Banane – außen gelb und innen weiß. Ihr Vater hingegen bleibt durch und durch gelb: Er spricht nur gebrochen Deutsch und betreibt ein Chinarestaurant. Als ihr Vater ins Krankenhaus kommt, muss Mini im Restaurant schuften, sich mit dem trotzigen Koch streiten – und sie kann Bela nicht wiedertreffen, bei dem sie so viel Ruhe gefunden hat. Dann reist auch noch Onkel Wu an. Der traditionsbewusste Chinese holt die Vergangenheit wieder hoch: das frühere Leben, die gefährliche Flucht als Boatpeople aus Vietnam.

Poetisch, klug, unterhaltsam: Der ungewöhnliche Roman erzählt von der Tragik des Andersseins, der Suche nach Heimat – und der Suche nach Glück.

Klappentext

Mit ruhiger, angenehmer Stimme trug die Autorin einige Szenen aus ihrem Buch vor, zwischendurch erzählte sie immer wieder frei von den Parallelen zu ihrem eigenen Leben und schilderte auch, bei welchen Gelegenheiten ihr die Ideen kamen, die sie dann im Buch umgesetzt hat. Z. B. eine lustige Szenen, in der Minis Vater und Onkel Wu ein Kaufhauscafé aufsuchen und die beiden Männer zum Frühstück unbedingt etwas Deftiges essen wollen. Die anderen Gäste des Cafés reagieren mit Tuscheleien. „Schau mal, die Chinesen, die essen schon zum Frühstück Schnitzel mit Pommes.“ Mini ist das peinlich, auch, dass die Männer sich so überaus laut unterhalten und die Aufmerksamkeit aller auf sich ziehen.

Wie ihre Protagonistin erlernte auch die Autorin die deutsche Sprache mühelos, da sie in einen deutschen Kindergarten gegangen ist, eine deutsche Schule besuchte, Abitur machte und in Bielefeld Germanistik (das zweite Fach ist mir gerade entfallen) studierte.

Die Verständigung mit den Eltern ist schwierig, weil diese nur wenig Deutsch sprechen und Que Du Luu zu wenig Chinesisch, um eine umfangreiche Unterhaltung zu führen. Sie können sich zwar unterhalten, aber es ist beinahe unmöglich, Gefühle auszudrücken.

Das ist nur mein erster Eindruck zu dem Buch, das ich mir dann gekauft habe und nun 2017-11-10 17.32.05lesen werde, um mehr zu erfahren über Minis Leben. Die Autorin hat mir das auch äußerlich sehr ansprechende Buch signiert und erlaubt, ein Foto zu machen.

Ich werde das Thema nach dem Lesen noch einmal aufnehmen.

Danke Que Du Luu, danke Bärbel für die Einladung zu dieser schönen Veranstaltung.

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Heute war ich in der Stadt, um eine Hörgeschichte aufzuznehmen. Anschließend bummle ich immer noch ein wenig durch eine Buchhandlung. Heute habe ich ein Buch für Lukas gekauft. Es sprang mir ins Auge und ich habe erstmal in Ruhe das erste Kapitel gelesen. Da wir Lippels Buch gestern zu Ende gelesen haben, brauchen wir für heute neuen Stoff. Lukas und das Geheimnis der sprechenden Tiere heißt es und ist geschrieben von Joachim Friedrich und Minna McMaster.

Es klingt sehr vielversprechend und ich bin gespannt, was wir da so erfahren werden. Was ich bisher gelesen habe, hat mir auf jeden Fall gefallen, ich werde berichten.

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In den letzten Ferien haben Lukas und ich das Buch: Lippels Traum von Paul Maar gelesen. Ich kannte es schon und es hat mir wieder sehr gut gefallen, Lukas auch. Dann habe ich zufällig entdeckt, dass es ein weiteres Buch vom Lippel gibt: Lippel, träumst du schon wieder? Das wird nun unsere Lektüre für die nächste Woche, wenn Lukas wieder bei uns ist. Ich habe es bereits gelesen und freue mich nun auf das Lesen mit Lukas zusammen. Paul Maar hat wirklich sehr tolle Kinderbücher geschrieben, ich bin begeistert! Der Lippel könnte mit mir verwandt sein, er träumt sich seine Welt. Ich mache das auch! 🙂

Lippels Traum

Lippel, Träumst du schon wieder?

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Am NANOWRIMO habe ich in diesem Jahr nicht teilgenommen. Ich dachte, dass ich nicht genug Zeit haben würde, um die vielen Wörter (50.000) zu schreiben. Außderdem gab es noch so viele andere Dinge zu tun (zu schreiben). Ein bisschen wehmütig war mir schon ums Herz, dümpelt doch mein Projekt vom letzten Jahr immer noch so vor sich hin.

Wenn ich allerdings darüber nachdenke, was mir seit dem 1. November schon so alles aus der tastatur gehüpft ist, dann hätte ich doch glatt mitmachen können. Es ist zwar kein Projekt, aber es sind viele kleine, die entstanden sind und an denen ich nun noch weiterarbeite. Mein Skizzenbuch quillt über (gut, dass ich schon ein neues habe) und ich freue mich, dass ich so viel Zeit gewonnen habe durch die Veränderungen, von denen ich ja schon erzählt habe.

Trotzdem dümpelt auch dieser Blog ein wenig vor sich hin und das möchte ich nun endlich wieder ändern. Geschichten gibt es weiterhin drüben, in meinem anderen Blog, aber ich werde Links setzen, damit es hier nicht ganz so still ist.

Andere Dinge möchte ich vielleicht nur hier erzählen, schaun wir mal, wie es sich entwickelt.

Heut bin ich etwas nervös und darum auch etwas hyperaktiv. Mein Enkelkind wurde operiert und ich stand ein wenig neben mir. Heute Mittag kam die Entwarnung, alles gut verlaufen. jetzt kann ich erstmal durchatmen und etwas zur Ruhe kommen.

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NEU IM NOVEMBER „Oma und ich und die Weihnachtszeit“ von Regina Meier zu Verl und Elke Bräunling


Taschenbuch: Oma und ich und die Weihnachtszeit: Advents- und Weihnachtsgeschichten
Ebook: Oma und ich und die Weihnachtszeit

Information

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Beim KATERCHEN fand ich gestern eine Bildergeschichte über eine Schwalbenfamilie, die ihr Heim verloren hat und dann in ein neues Nest umgezogen ist. Das hat mir sehr gefallen, besonders, weil am Ende alles gut ausging.
Mir fiel ein, dass ich auch einmal eine Geschichte über eine Schwalbe geschrieben habe, die sich mit einer Kuh unterhält, die gerade einem Kälbchen das Leben geschenkt hat. Wer lesen mag, LIES HIER.

Heute werde ich lesen, in aller Ruhe und solange, bis ich nicht mehr mag. Gestern habe ich ein Buch zugesandt bekommen, das mich sehr interessiert. Es handelt vom Geheimnis der Schicksals- und Palmblattbibliotheken. Vor einigen Tagen wurde ich durch Monikas Blog auf das Buch aufmerksam. Bisher hatte ich noch nie etwas über das Thema gehört oder gelesen, aber nachdem ich auf der Seite geschaut habe, bin ich immer neugieriger geworden. Demnächst werde ich etwas mehr darüber schreiben. Wer schonmal schauen möchte, hier der Link zur WEBSITE von Oliver Drewes. Das Buch heißt: the indian secret.

Die Sonne schaut ein wenig durch die Wolkendecke, vielleicht ist auch noch ein Spaziergang drin heute. Morgen muss ich dann wieder arbeiten. Schade, ich hätte noch ein paar Tage Freizeit gebrauchen können. Irgendwann bin ich auch dran mit einem längeren Urlaub …

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Etwas Werbung sei erlaubt – unser Buch ist noch zu haben (Elke Bräunling, Regina Meier zu Verl „Lichterglanz und Tannenduft“ mit wunderbaren Illustrationen von Nane Friedel)

(Klick auf das Buch)

Lichterglanz2

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aber nicht zu heiß, auch wenn in meiner Wohnung unter dem Dach noch immer 30 Grad vorherrschen und ich nur mit einem Eimer kalten Wassers unterm Schreibtisch überhaupt am PC sitzen kann. Ab und zu ein kühler Stoß aus der Blumenspritze, die mit Mineralwasser gefüllt ist und drei Liter Wasser habe ich auch getrunken heute.

Mir macht das kaum was aus, denn ich bin ein Sommerkind (Im Hochsommer bei eben solchen Temperaturen geboren). Je älter ich werde, desto mehr verschwindet aber das Sommerkind und es stöhnt und beklagt sich, dass es eben doch sehr heiß ist und es ja eigentlich überhaupt keine Energie für einen Blogeintrag oder eine Geschichte oder ein Gedicht oder was auch immer hat. Und: alles, was ich heute angefangen habe, wurde wieder verworfen und es ist auch wirklich nichts Brauchbares dabei. Dabei hätte ich so gern über das Buch geschrieben, das ich im Moment lese.

Ich kann ja mal anfangen und dann mache ich einfach morgen weiter: also …

Vor kurzem habe ich ein Buch gewonnen. Es ist aus dem Urachhaus Verlag und heißt „Die Mädchen aus der Villa Sorrento“.
Die Autorin, Bodil Bredsdorf, ist eine bekannte dänische Kinderbuchautorin.
Es geht um das Mädchen Bella, das eines Tages eine „neue“ Mutter präsentiert bekommt und eine neue Schwester gleich dazu. Bellas Leben verändert sich, denkt man zunächst, dass es ihr schlecht gehen wird, so erfährt man bald, dass diese Veränderung für Bella durchaus positiv und bereichernd ist. Die beiden Mädchen sind gleichalt und grundverschieden.

Das Buch liest sich gut, ich habe die 109 Seiten in einem Rutsch gelesen und weil es mir so gut gefallen hat, habe ich es gleich noch einmal gelesen, geschmunzelt, gelacht und auch geweint. Die Sprache ist dicht, völlig ohne Sentimentalitäten und doch ergreifend und dramatisch. Alle Gefühle, die in einer kleinen Familie eine Rolle spielen vereinen sich in einer Geschichte, die etwas über ein Jahr aus dem Leben an der dänischen Küste erzählt.

Mehr möchte ich nicht verraten, lest selbst, wenn ihr mögt und außerdem ist es mir zum Schreiben viel zu heiß, selbst der Computer ächzt … also dann gute Nacht und an dieser Stelle noch ein lieber Dank an den Urachhaus-Verlag für das schöne Buch!

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