Als wir Kinder waren, kam bei uns an den Wochentagen der „Milchwagen“, außer Milch konnte man bei ihm auch Brot und Kuchen und allerlei Dinge für den täglichen Bedarf kaufen. Wir Kinder liebten das und manchmal bekamen wir auch das, was in der folgenden Geschichte eine Rolle spielt. Da es gerade einen Hagelschauer hier gab, habe ich diese Erinnerung direkt in eine Geschichte verpackt.
(Die Namen wurden „deutlich“ verändert, um die Protagonisten zu schützen. 🙂
Leckeres Wetter
Es war ein Montag im Februar. Gerade noch war der Himmel strahlend blau gewesen und erste Sonnenstrahlen hatten sich hervorgewagt.
Das niedliche Rotkehlchen, das täglich seinen Futterplatz auf der Terrasse aufsuchte, stritt mit einer Blaumeise um den besten Platz leckeren Knödel, als es mit einem Mal dunkel wurde. Eine dicke Wolke schob sich vor die Sonne und im nächsten Moment hagelte es.
Unmengen von winzigen weißen Hagelkörnern fielen vom Himmel und bedeckten die Erde mit einem weißen Tuch.
Die Vögelchen vergaßen ihren Streit und nahmen Reißaus.
Gina stand am Fenster und beobachtete das Naturschauspiel. Ihre Schwester saß am Tisch und vernähte die Fäden ihres soeben fertiggestellten Jäckchens fürs Enkelkind.
„Guck mal schnell!“, rief Gina und deutete aus dem Fenster. Elke legte die Handarbeit zur Seite und trat neben die Schwester.
„Aprilwetter!“, sagte sie
„Weißt du noch?“, kicherte Gina. „Die Hagelzuckerplätzchen vom Milchwagen?“
Elke grinste. „Ja, mit einem großen Glas Milch dazu!“ Sie legte der Schwester einen Arm um die Taille.
„Ist lange her!“, sagte sie.
„Stimmt, war aber schön!“, meinte Gina.
„Und lecker!“
Es hatte schon aufgehört zu hageln. Das Rotkehlchen nahm wieder seinen Platz an der Futterstation ein. Die Meise traute sich wohl noch nicht wieder aus ihrem Versteck.
Und die beiden Schwestern?
Träumten von Hagelzuckerplätzchen und einem großen Glas Milch.
© Regina Meier zu Verl
Liebe Regina,
solche Erinnerungen sind einfach toll. Auch in meiner Kindheit kam noch der Milchwagen und das Ehepaar, das dieses rollende Geschäft betrieb, hieß „Pi…“ . Ich war damals vielleicht 2 oder 3 Jahre. Als ich mit meinen Eltern zu Besuch in Bayern war, meine Großtante mir direkt vom Bauern Milch holte und zum Trinken anbot, meinte ich nur: „Ich trinke keine Kuhmilch, ich trinke nur
„Pi…-Milch“.
Auch wenn ich diese kleine Geschichte nur von Erzählungen weiß, lassen mich die Erinnerungen daran noch heute schmunzeln.
LG
Astrid
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Das ist ja eine schöne kleine Erinnerungsgeschichte, liebe Astrid, sicher war die Pi-Milch besonders lecker!
Herzliche Grüße
Regina
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