Schon die 24. Fortsetzung von Claras Geschichte.
- Kapitel
Am nächsten Tag schlief Clara außergewöhnlich lange. Sie war erschöpft und als sie erwachte zog sie die Decke bis über die Ohren und döste ein wenig vor sich hin.
Dann fiel ihr ein, was sie in der letzten Nacht erlebt hatte und mit einem Satz sprang sie aus dem Bett, zog sich an, ging ins Bad und erschien dann unternehmungslustig in der Küche.
„Das ist ja etwas ganz Neues. Clara schläft länger als wir!“, stellte Mama fest und lächelte. Ihre Tochter veränderte sich in jeder Beziehung. Jetzt hatte sie ein Glitzern in den Augen, das darauf hinwies, dass sie etwas im Schilde führte.
„Guten Morgen, Mama! Was habt ihr denn heute so vor?“, fragte sie und füllte eine Schale mit Haferflocken, goss etwas Milch dazu und ließ einen ordentlichen Kleks Honig in das Müsli tropfen. Dann setzte sie sich an den Küchentisch und schaute ihre Mutter erwartungsvoll an.
„Bis jetzt noch nichts Besonderes, warum fragst du? Hast du einen Vorschlag?“, fragte Mama und setzte sich zu ihrer Tochter an den Tisch. Sie schenkte sich noch eine Tasse Kaffee ein und seufzte.
„Schön, dass ich dich einmal für mich allein habe, ich wollte etwas mit dir besprechen“, kündigte sie an.
Clara hörte aber gar nicht richtig zu, sie überlegte, wie sie die Eltern dazu bewegen konnte, mit ihr in den Wald zu gehen. Und dann war da ja auch noch Oma, die musste ebenfalls überzeugt werden.
„Hörst du mir eigentlich gar nicht zu?“ Die Mutter hatte Clara bereits mehrfach angesprochen, doch die reagierte nicht, schaute nur versonnen aus dem Fenster.
„Können wir in den Wald gehen? Ich hätte so Lust, einen Spaziergang mit euch zu machen.“
„Ich wollte etwas mit dir besprechen!“
„Können wir das nicht hinterher machen?“
Oma betrat die Küche. Somit war das Zuhören erstmal vom Tisch. Jetzt hieß es, die beiden Frauen zu überzeugen, einen Spaziergang in den Wald zu machen und den Bollerwagen wollte Clara ja auch unbedingt mitnehmen.
„Clara möchte einen Waldspaziergang machen. Was meinst du, Mutter, wollen wir das auch?“
„Geht ihr nur, ich möchte heute mal ein wenig lesen und dann will ich mir auch in Ruhe die Haare machen, ich sehe schon aus wie ein wild gewordener Mopp!“
Clara lachte laut auf.
„Ein Mops, meinst du wohl?“
„Nein, mein Schatz, ich meine einen Mopp, kennst du dieses Haushaltsgerät gar nicht?“ Mama schaltete sich ein:
„Das ist so eine Art Besen mit langen Fusseln dran, man kann damit den Staub vom Fußboden auffangen“, erklärte sie. „Außerdem hat ein Mops doch ganz kurze Haare und Omas Haarpracht ist ja alles andere als kurz.“
„Ach so ist das. Und Papa, wo ist der, ob er mit uns gehen würde?“
„Frag ihn, er ist im Garten und harkt die Blätter zusammen, bald sind alle Bäume kahl, dann kann der Winter kommen.“
Clara war schon aufgesprungen und machte sich auf den Weg in den Garten, um ihren Papa zu überreden, mit ihnen in den Wald zu gehen. Sie hatte es versprochen und ein Versprechen musste man halten.
Papa unterbrach seine Arbeit nur zu gern.
„Klar können wir in den Wald gehen, vielleicht haben wir Glück und finden noch ein paar Pilze. So ein leckeres Rührei mit Pilzen, das wäre was.“ Bei dem Gedanken an ein köstliches Mittagessen leckte sich Rolf die Lippen. Schnell trug er die Harke in den Schuppen und brachte den Bollerwagen mit heraus.
„Sollen wir den mitnehmen?“
„Papa, kannst du etwa Gedanken lesen? Das ist ja unheimlich.“
„Ach was, gar nicht unheimlich, ich kenne meine Tochter doch, sie will immer weiter und weiter laufen und dann werden ihre Beine müde und ich muss sie tragen. Mittlerweile ist sie mir viel zu schwer, sie ist nämlich schon ein großes Mädchen!“ Clara grinste. Papa hatte Recht, immer wenn sie von einem Spaziergang auf dem Rückweg waren, dann konnte sie nicht mehr laufen und wollte getragen werden. Diese Zeiten waren nun vorbei. Der Bollerwagen würde voll von Müll sein und sie würde wohl oder übel laufen müssen, das war klar. Sie wollte jedoch unbedingt, dass der Müll aus dem Wald verschwand, dafür war ihr keine Anstrengung zu groß.
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